Zeitkapsel 2530: Die Galaxis wird größer

 

Es war wie ein Goldrausch; planetare Schürfer versuchten verzweifelt ihren Anteil an den unerschlossenen Welten zu ergattern. Die meisten folgten den staatlichen Bestimmungen, andere nicht.

 

Gaja Planet Services versuchte einen Planeten ohne vorherige Autorisation zu terraformen. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Planet keineswegs unbewohnt war. Eine neue Zivilisation, die später als das Xi'an-Imperium bekannt werden sollte, zeigte sich, während die Terraformer ihre Ausrüstung aufbauten. Es ist wohl unnötig, zu erwähnen, dass die Arbeiter etwas beunruhigt waren. Die Xi'an nahmen das gesamte Team in Gefangenschaft, ließen jedoch einen von ihnen, den Vorarbeiter Charles Baxter, als Zeichen ihres guten Willens frei.

 

Zurück auf der Erde versammelten sich der Hohe Sekretär (High-Secretary) Cho, der Hohe General (High-General) Volder und der Hohe Advokat (High-Advocat) Machado mit einem ausgewählten Subkomitee aus Senatoren, um sich Klarheit zu verschaffen, was genau vorgefallen war und was sie mit den Xi'An anfangen sollten.

Hoher Sekretär Cho: Wenn dann alle soweit sind. Mr. Baxter, bitte beginnen Sie. Erzählen Sie uns von den Ereignissen jenes Tages.

 

Baxter: Ich wurde vom Anwalt meines Unternehmens angewiesen…

 

Hoher Advokat Machado: Mr. Baxter, dies ist kein Verhör. Wir versuchen uns lediglich ein Bild darüber zu machen, was vorgefallen ist. Es werden noch immer zweihundertfünfundsiebzig ihrer Kollegen von einer neuen außerirdischen Zivilisation gefangen gehalten. Jede Hilfe, die Sie uns heute leisten, wird nach Beendigung dieser Krise zu ihren Gunsten ausfallen.

 

[Baxter berät sich mit seinem Anwalt]

 

Baxter: Wir waren dabei, das Land zu vermessen, und suchten nach Positionen, an denen wir unsere Ausrüstung aufbauen könnten. Es waren drei Transporter auf dem Weg zu uns, also erwarteten wir, Schiffe zu hören. Ich stand etwas erhöht auf einem Hügel, als sie in Sicht kamen. Ich wusste sofort, dass es sich nicht um unsere Schiffe handelte, also keine menschlichen. Die sahen auch wie kein Schiff der Banu aus, was ich schon mal gesehen hätte, aber Sie wissen ja wie die so sind…

 

Hoher Sekretär Cho: Kommen Sie bitte nicht vom Thema ab.

 

Baxter: Plötzlich waren sie überall. Schiffe kamen aus allen Richtungen.

 

Hoher General Volder: Haben Sie denn keine Scans durchgeführt, bevor Sie gelandet sind?

 

Baxter: Nicht wirklich, also ich meine, ich denke nicht.

 

Hoher General Volder: Denken Sie nicht, das sei vielleicht angebracht, bevor man damit beginnt, einen Planeten zu terraformen?

 

Baxter: Sie wissen nicht, wie es da draußen zugeht. Wenn man zu lange wartet, schnappt sich irgendein anderes Unternehmen den Planeten und bearbeitet den Felsen, bevor sie mit der Wimper schlagen können.

 

Hoher General Volder: Während wir für den soziologischen Einblick dankbar sind, den sie uns gewährt haben, Mr. Baxter, benötigen wir dennoch Fakten und keine Übertreibungen, wenn wir die Geiseln befreien wollen.

 

Hoher Sekretär Cho: General Volder, wir hatten bis jetzt keine militärische Aktion erwogen.

 

Hoher General Volder: Ich verstehe, aber wir müssen dennoch einen Plan haben, für den Fall, dass die diplomatischen Anstrengungen scheitern sollten.

 

Hoher Sekretär Cho: Dem stimme ich zu. Bitte fahren Sie fort, Mr. Baxter.

 

 

ENDE DES AUSZUGES

Das Militär der UPE bezog Stellung am Eingang des Sprungpunktes. Es dauerte fünfzehn Tage, ein Kommunikationssystem mit den Xi'an zu erarbeiten. Dann folgte eine intensive Verhandlungszeit. Die Xi'an waren sehr akribisch, was ihre Forderungen anging.

 

Als die Geiseln freigelassen wurden, waren fünfundsiebzig Tage vergangen. Und auch wenn die UPE es geschafft hatte, einen Krieg zu vermeiden, waren die Beziehungen zu den Xi'an recht angespannt.