Erschöpfte, aber hochkonzentrierte Piloten steuern ihre Schiffe auf einen Kontrollpunkt zu. Dort angekommen, erhalten sie die Koordinaten für das nächste Ziel. Die Piloten überprüfen ihre Scans und wählen eine Route aus, bevor sie in die Schwärze des Weltraums hinausschießen. Für die Xi’an-Piloten, die sich der Herausforderung des Koa e Ko’ia stellen, ist dies ihr Leben für die nächsten 200-250 Stunden.
Das Koa e Ko’ia ist ein episches Langstreckenrennen, das sich bei den Xi’an größter Beliebtheit erfreut. Obwohl das Rennen seit Jahrhunderten in verschiedenen Systemen des Xi’an-Imperiums ausgetragen wird, erlangte es erst vor kurzem die Aufmerksamkeit der Menschen, als Wettbewerber im ehemaligen Perry-Linen-System von Hadur auftauchten. Eines Tages, im Jahr 2881, waren zuvor offene Sektoren des Systems plötzlich gesperrt und blieben es für die nächsten anderthalb Wochen (Standardzeit). Die bekannte Reisejournalistin der Terra Gazette Jan Sharrock befand sich zu dieser Zeit zufällig im System. Nachdem sie von ihrem geplanten Kurs abgelenkt worden war, landete sie auf einer nahe gelegenen Raumstation, wo sie Gruppen von Xi’an vorfand, die gebannt um die Wandbildschirme herumstanden. Sie musste den Grund dafür herausfinden.
Sharrock schrieb: „Ich ging zu einem Ladenbesitzer, um einen Surluk zu kaufen, doch dieser war mehr an den ruhigen Bildern von Xi’an-Piloten und ihren Schiffen interessiert, als mir ein Getränk zu servieren. Als ich ihn fragte, was er sich anschaute, murmelte er ein Xi’an-Wort, das ich nicht kannte, das aber grob mit 'heiliges Langstreckenrennen' übersetzt werden kann.“
Sharrock verbrachte die folgenden Tage auf der Raumstation. Sie versuchte, alles nur Mögliche über das Koa e Ko’ia zu erfahren, interviewte Zuschauer und wurde Zeugin eines unglaublichen Finishs, bei dem drei Rennflieger auf einen letzten Kontrollpunkt zurasten, während die Zeit ablief. Die Artikel, die Sharrock daraufhin verfasste, stießen auf großes Interesse bei Xenophilen und Schiffsenthusiasten, die von der extremen Länge des Rennens fasziniert waren. Ihre Reiseberichte führten zu einem sprunghaften Anstieg der menschlichen Besucher im Hadur-System, die mehr über das Koa e Ko’ia erfahren wollten.
Obwohl Hadur das Ausdauerrennen seit 2881 nicht mehr ausgerichtet hat, wird das System von den Menschen immer noch als die Heimat des Rennens betrachtet. Clevere Xi’an-Händler machen sich dies zunutze, indem sie ihre Regale mit Koa e Ko’ia-Artikeln bestückt halten. Das Unternehmen MISC, das ein Technologie-Abkommen mit den Xi’an geschlossen hat, setzt sich hartnäckig dafür ein, das Rennen nach Hadur zurückzubringen, um aus dem Interesse der Menschen Kapital zu schlagen. Nach jahrelangen Debatten beschloss die Regierung der Xi’an, das Rennen 2947 nach Hadur zurückzubringen, und richtete sogar eine eigene Liga ein, in der Menschen antreten konnten.