Galactic Guide: Vega

Oberflächlich betrachtet ist Vega ein bescheidenes Sonnensystem mit einem Hauptreihenstern des Typs G, der von vier Planeten umkreist wird. Einst als mögliches Kernstück der rapiden Expansion der Menschheit betrachtet, das eines Tages mit Schwergewichten wie der Erde oder Terra konkurrieren würde, musste das Vega-System einiges erleiden, als es sich plötzlich an der Frontlinie des Konfliktes mit den Vanduul wiederfand.

Das System wurde erstmals im Jahr 2402 besiedelt und die zwei Planeten, die sich in der habitablen Zone befinden, wurden rasch terraformt. In schneller Folge wuchs die Bevölkerung des Systems an, errichtete Städte, beutete das Asteroidenfeld aus und schickte ihren ersten Repräsentanten in den Senat der UEE.

Dieses Wachstum endete mit dem Fall von Armitage im späten 27. Jahrhundert. Die Bevölkerung des Systems, die sich plötzlich an der Frontlinie wiederfand und eine organisierte, andauernde Offensive der Vanduul befürchtete, nahm rasant ab, als jene, die es sich leisten konnten, sich in die inneren Systeme zurückzogen. Die Grundstückspreise stürzten ins Bodenlose und die Atmosphäre unter jenen, die im System geblieben waren, veränderte sich über Nacht. Von einem Moment auf den anderen wurde das profitabelste Geschäft auf Vega, herauszufinden, wie man das System verlassen könnte.

Die befürchtete Invasion der Vanduul hat sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ereignet. Abgesehen von Aufklärungsstreifzügen, die stets schnell zerschlagen wurden, haben die Vanduul keinen ernsthaften Versuch unternommen, das Vega-System einzunehmen oder erheblich zu verwüsten. Dennoch schwebt die ständige Gefahr einer Invasion über der Bevölkerung.

Während sich einheimische Veganer selbst an der Frontlinie der Kriegsanstrengungen sehen, würden dem nur wenige Angehörige des Militärs zustimmen: Durch die vorhandene Infrastruktur und die direkte Verbindung zu den Heimatwelten fühlt sich eine Stationierung im Vega-System bei weitem nicht so an, wie die Stationierung in anderen Systemen, die sich an der Frontlinie befinden.

Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich die Situation im System zusehends verändert. Menschen, welche die Auswirkungen der schlechten Wirtschaftslage verspüren, haben damit begonnen, nach Vega auszuwandern, um sich die niedrigen Grundstückspreise zunutze zu machen. Auch wenn das Vanduul-Frühwarnsystem Vega gelegentlich abriegelt, wenn deren Klans im Virgil-System entdeckt werden, überwiegt diese Gefahr augenscheinlich nicht die Wertschätzung einiger für eine preiswerte Miete.

Vega I

Vega I ist ein Zwergplanet, der sich nahe seiner Sonne befindet. Es wurde nie der Versuch unternommen, den Planeten zu besiedeln, noch wurden jemals interessante Ressourcen auf ihm entdeckt. Eine einzelne unbemannte Sonde war alles, was von den Astrogeologen benötigt wurde, um dem Planeten seine Eignung als potenzielle Quelle für den Handelsverkehr oder die Wissenschaft abzusprechen.

Vega II (Aremis)

Wahrlich atemberaubend für eine bewohnte Welt wird Aremis von einer Reihe planetarer Ringe umkreist, die mehrere kleine Monde beinhalten. Obwohl die Biosphäre des Planeten für die menschliche Besiedlung terraformt wurde, beherbergt sie noch immer eine signifikante Anzahl ihrer ursprünglichen Flora und Fauna.

Aremis war der zweite Planet des Vegas-Systems, der besiedelt wurde. Vega II verbrachte seit seiner Besiedlung die meiste Zeit als Heimat einer Reihe von Militärbasen der Navy und anderer Streitkräfte und als ein beliebter Ort, um Landurlaub zu machen. Der Planet beheimatet bedeutende Basen jeglicher Zweige des Militärs, einschließlich einer der ältesten Einrichtungen der Army, Camp [General Chester C.] Manheim.

In den letzten Jahren hat sich die Dynamik jedoch geändert. Aremis profitierte am meisten von der jüngsten Bevölkerungsexplosion. Daraus resultierten mehrere kleine Städte und die Erschließung einer beträchtlichen Ackerfläche.


Der Zustrom von Menschen hat das System belebt, nachdem Aremis von der Nachrichtenorganisation New United als „Planet, den man im Auge behalten sollte“, bezeichnet wurde. In der momentan größten Stadt dieser Welt, Corvo, die sich zu einem anerkannten Zentrum der kulinarischen Wissenschaften entwickelt, findet der gesamte extraplanetare Handel statt. Viele Wirtschaftswissenschaftler spekulieren, dass Vega II seinen Schwesterplaneten, Selene, innerhalb weniger Jahre überflügeln und sogar dessen Status übersteigen wird, den er während des Höhepunktes der Expansion innehatte. Der lokale Gouverneur hat sich darüber hinaus vehement für einen Sitz im Senat eingesetzt. Die Regierung dieses Planeten hat sogar Schritte unternommen, um die Kriminalitätsrate zu senken, indem sie Söldner angeheuerten, welche die lokalen Polizeikräfte und Milizen verstärken sollen.

Vega III (Selene)

Selene ist das Herz des Vega-Systems. Doch viele nehmen an, dass die Welt diesen Titel nicht mehr lange für sich beanspruchen kann. Obwohl ihre Bevölkerungsanzahl seit der Blütezeit des Systems deutlich abgenommen hat, ist diese noch immer um ein vielfaches größer als auf anderen Grenzwelten. Selene wird im Senat vertreten und hat dort einen erheblichen Einfluss.


Die größte Stadt und Hauptlandzone ist Titus, eine ausgedehnte Metropole, die sich am einstmaligen Glanz festzuhalten scheint. Während das Stadtzentrum durchaus gut entwickelt ist, wird es von heruntergekommenen Bauprojekten umringt, die im Laufe der Jahrhunderte begonnen, jedoch nie fertiggestellt wurden. Kürzlich wurden diese von außenstehenden Investoren erworben, in der Hoffnung, die Region neu erschließen zu können; der Erfolg oder Misserfolg dieser Initiative steht jedoch noch aus.

Ein bestimmter Teil der Bevölkerung ist von besonderem Interesse: die Nachfahren der Überlebenden aus dem Orion-System, die einst vor den Vanduul flohen. Eine blutrünstige Gruppe von Menschen, die sich zusammengeschlossen hat, um gnadenlose Rachezüge in das Territorium der Vanduul zu unterstützen. Während diese Missionen zwar schlecht bezahlt und extrem gefährlich sind, werden sie von wahren Söldnern als besonders befriedigende Leistungen angesehen.

Asteroidengürtel und Vega IV

Jenseits von Selene liegt der dichte Asteroidengürtel des Systems. Der offiziell im Besitz der UEE befindliche Gürtel wird nicht patrouilliert und wurde stark vermint. Unabhängige Auftragnehmer ohne eigene Schürfrechte besuchen diese Region häufig. Während es ihr an besonders wertvollen Mineralien fehlt, wird sie doch unter aufstrebenden Bergbauunternehmen als ein Ort betrachtet, an dem man erste Erfahrungen sammeln kann. Der letzte Planet in dem System, Vega IV, ist ein gewöhnlicher Gasriese. Eine enorme, dichte, rot-braune Welt, deren Schönheit sich niemals mit Gasriesen wie Jupiter oder Krang messen könnte. Sie stellt jedoch einen passablen Haltepunkt für jene dar, die größere Raumschiffe auftanken möchten. Voneinander unabhängige Raffinerien sind im Orbit des Planeten verteilt und die äußere Wasserstoffschicht ist üblicherweise rein genug, um Schiffe jenseits der Raffinerien kostenfrei auftanken zu können.

 

Reisewarnung

Lassen Sie sich nicht von der Einstellung der Einheimischen täuschen – Vega steht an vorderster Front. Vanduul sind dafür bekannt, dass das System zu durchqueren, und Reisen jenseits Vega bringen Sie in unmittelbare Gefahr, auf Vanduul-Jäger zu treffen.

Stimmen im Wind

"Auch wenn ich drei Tage im Knast verbrachte, zwei Wochen weniger Lohn bekam und mich nicht an die Hälfte davon erinnere, schwöre ich jedem, der fragt: Das Beste daran, in der Navy gewesen zu sein, war dieser Wochenend-Landurlaub auf Aremis."

- Leutnant Donald Hywanti, Gunnery Officer, im Ruhestand

"Ich habe auf einer Landezone gearbeitet, ich habe mit Leuten aus dem ganzen 'Verse gesprochen, und je mehr ich traf, desto sicherer war ich mir, dass ich niemals irgendwo außerhalb von Vega leben würde. Sicherlich gibt es Menschen außerhalb des Systems, aber Vega ist für mich der einzige Ort, an dem es die Leute gibt, die ich mag.

- Terri Santos, Siegerin der Cargolympics