Galactic Guide: Goss



Das Goss-System ist der Inbegriff natürlicher Schönheit. Das an der Spitze des Olympus Pool genannten Emissionsnebels liegende Doppelsternensystem ist so atemberaubend anders als alles was es sonst im Weltall gibt, dass frühe Entdecker nicht glauben konnten, auf was sie da gestoßen waren. Riesige Bänder in türkisen, goldenen und tief orangenen Farben erstrecken sich unendlich in brillanten Mustern und sind aus jedem Blickwinkel des Systems zu bestaunen. Ein hartnäckiges, jedoch nicht nachweisbares Gerücht besagt, dass der Name des Goss-Systems aus der verblüfften Reaktion seines Entdeckers herrührt: "Gosh". Besuchern wird jedoch ans Herz gelegt, diese Anekdote nicht im Beisein von Einheimischen zu erzählen, da sie dies als die ultimative Beleidigung ihrer Heimat empfinden und es für sie Grund genug für einen Faustkampf ist.

Wie der Grand Canyon auf der Erde oder der Magnetic Ridge auf Terra existiert Goss in erster Linie als Ziel für Touristen und bietet jenen, die sich für die hiesigen Sehenswürdigkeiten nicht interessieren, nur wenig. Goss wurde ursprünglich von einer Vielzahl naturalistisch-religiöser Gruppen besiedelt, die vermutlich durch den Glauben motiviert wurden, dass die majestätischen Nebellandschaften des Systems es ihnen erlauben würden, besser mit ihren Göttern zu kommunizieren. Heute ist die Bevölkerung darauf stolz, sich selbst versorgen und ihre eigenen Güter mit nur wenig Überschuss produzieren zu können. Das Endresultat ist, dass Goss kein gutes Pflaster für Händler von Massenware darstellt.

Für kleinere Händler sieht es allerdings schon anders aus. Neben handgemachten Waren, Bergen von allerlei Kleinigkeiten und seltenen Lebensformen, die auf den bewohnbaren Welten des Systems heimisch sind, gibt es auf Goss eine Vielfalt von begehrten Gütern, die in geringen Mengen verfügbar sind. Für Piloten einer Aurora oder 300i, deren Schiffe nur einen kleinen Frachtraum besitzen, ist dies eine hervorragende Möglichkeit, während ihres Urlaubes auch ein wenig Geld zu verdienen. Piloten, die außerhalb des Gesetzes leben, können mit dem illegalen Handel der hier heimischen Tiere und Pflanzen einen ordentlichen Profit machen.

Auch das Militär der UEE nutzt Goss regelmäßig als Anlaufhafen, um den Truppen ihrer Grenzflotten Landgang zu gewähren. Zivilisten wird geraten, sich von Nachtklubs und anderen Hotspots auf Cassel fernzuhalten, wenn sich die Trägergruppe der UEE im Orbit befindet. Die Soldaten, die den Planeten besuchen, waren meist acht bis zwölf Monate ohne Pause im Weltraum und kommen auf diese Welt, um Spaß zu haben. Die lokalen Behörden sind an diese Besuche bereits gewöhnt und drücken üblicherweise ein Auge zu, wenn es nicht allzu heiß einhergeht. Es gibt ebenso ein großes Militärkrankenhaus auf Goss III, das von den Vanduul verletzte Soldaten aufnimmt.

Goss I (unbenannt)

 

Der innerste Planet des Goss-Systems ist eine ergiebige Welt und darf als die Kornkammer des Systems betrachtet werden. Ihre mineralreichen Berge und endlosen Felder machen Goss I zum Produzenten von 98% der Ressourcen, die benötigt werden, um sowohl die Einheimischen als auch die Touristen zu versorgen. Es gibt jedoch keinen Spielraum für den Export von diesen Waren. Nahezu alles, was Goss I produziert, wird zu den beiden anderen Welten des Systems transportiert. (Kurzstreckenpiloten sind manchmal für diese Transporte gefragt, doch diese Arbeit ist sehr langweilig und wirft nur wenig Profit ab.) Das gesamte Eigentum auf Goss I ist im Besitz der Einheimischen und die äußerst strengen Gesetze dieser Welt sollen verhindern, dass Außenseiter (und im speziellen Konzerne) sich hier breit machen können.

 

Anders als die meisten anderen erfolgreichen Biosphären besitzt Goss I keinen Ozean. Das größte Gewässer dieser Welt hat etwa die Größe des Mittelmeeres der Erde und ist mit abgestandenem Wasser gefüllt, das fast gänzlich leblos ist. (Eine Art Garnele, die mit Moos überwachsen ist, bildet die einzige Ausnahme.) Versuche, andere Lebensformen von Cassel oder anderswo im Imperium hier heimisch zu machen, scheiterten kläglich. Aus Gründen, die noch erforscht werden müssen, können sich Meereslebewesen an die hier vorherrschenden Bedingungen nicht anpassen.

Goss II: Cassel

 

Cassel (sprich Cas-sèll, nicht "Kassel" – ein unter ortsunkundigen verbreiteter Fehler) ist die Urlaubswelt des Goss-Systems und jedes Jahr das Ziel von hunderten Millionen von Menschen. Im Gegensatz zu Goss I ist Goss II eine wunderschöne Ozeanwelt. 85 % dieser Welt besteht aus vor Leben nur so strotzenden Ozeanen und ein Großteil der verbleibenden Fläche ist mit tropischen Regenwäldern bedeckt.

 

 

Die Städte auf Cassel haben sich rund um die ursprünglichen Landezonen entwickelt, die vor hunderten von Jahren von den Kolonisten etabliert wurden. Ebenso sind riesige Urlaubsparadiese entlang tausender Meilen atemberaubender Küstenlinien entstanden. Diese sind das ultimative Ziel für Touristen. Ob sie herkommen, um die Reflexion des Olympus Pool auf dem makelosen Ozean zu sehen oder die berüchtigten Nachtklubs des Planeten zu besuchen – auf Cassel gibt es für jeden etwas zu erleben.

 

Cassel ist Heimat einer der vielschichtigsten Meereslebensräume in der erkundeten Galaxis. Hunderttausende bekannter Arten und etliche, die noch entdeckt werden müssen, machen Cassels Meere zu einem unvergesslichen Anblick.

 

Am bekanntesten sind diese Gewässer für den Midas-Fisch, einer natürlich goldfarbenen Tierart, die zu einem Symbol ihrer Heimatwelt wurde und in Aquarien in der gesamten Galaxis zu finden ist. Andere erwähnenswerte Lebewesen sind die Eerie-Lang-Krabbe und der Mammalian-Z-Waal. Da nur wenige Lizenzen für den Handel mit diesen Tieren ausgegeben werden, hat sich ein reger Schwarzmarkt entwickelt, der diese wertvollen Meerestiere illegal ausführt.

Goss III (unbenannt)

 

Goss III, eine kleine subtropische Welt, ist das anerkannte Eigentum der UEE. Der Planet ist zum größten Teil unerschlossen, obwohl er Heimat einer mittelgroßen Umrüstungsbasis der Navy und des zuvor genannten Krankenhauskomplexes ist. Goss III ist üblicherweise für Besucher gesperrt, jedoch wird jeder, der mit den militärischen Einrichtungen etwas zu klären hat, ohne große Schwierigkeiten eine Landeerlaubnis erhalten.

Der Pool

 

Die Kehrseite des Goss-Systems ist, dass seine Nebel effektiv die Aktivitäten von in der Nähe lauernden Piraten verschleiern. Piratenorganisationen sind dafür bekannt, in den äußeren Bereichen des Olympus Pools zu warten, um Transporte zu überfallen oder illegalen Handel zu betreiben. Man geht davon aus, dass es mindestens eine aktive Piratenbasis im Inneren des Pools gibt sowie Treffpunkte für Drogendeals. Touristen sollten diese Region tunlichst vermeiden. Ihre Bewohner sind besonders dreist und lassen sich auch nicht von den vielen Soldaten der UEE abschrecken, die hier ihren Landgang machen. Es gibt jene, die behaupten, dass die UEE die Piraterie in diesem System sogar unterstützt, da sie ihren unerfahrenen Piloten eine Menge Zielübung verschafft.

Reisewarnung

Nähern Sie sich nicht einem Punkt zwischen den beiden Sternen, ohne die Schilde zu verstärken. Konsultieren Sie eine aktuelle Sternkarte, bevor Sie den Durchfllug versuchen.

"Der Pool über uns erhellte das Meer.
Es gab nur dich und mich.
Mein Herz erblühte und ich fiel.
Meine Liebe, ich liebte dich auf Kassel."

Rachel Trois, Ich liebte dich auf Kassel, 2709


"Ich erinnere mich nicht mehr an viel über Goss, aber ich weiß, dass ich eine verdammt gute Zeit hatte."

Starman Lenny Carmichael, Auszug aus Briefe in die Heimat: Eine Sammlung von Nachrichten, 2867