Galactic Guide: Corel



Das Corel-System – die Pforte zum Banu-Protektorat. Es befindet sich an der Grenze zwischen der UEE und dem Protektorat der Banu und verfügt über Sprungpunkte in beide Reiche. Das System besitzt einen gewöhnlichen Hauptreihenstern des Typs G, den sechs weitestgehend unscheinbare Planeten umkreisen. Nachdem es im Jahre 2499 entdeckt und kurz darauf besiedelt wurde, entwickelte sich Corel de facto zur Zollstelle zwischen den beiden Reichen.

 

Noch im selben Jahrzehnt, indem die Menschen ihre ersten Verträge mit den Banu abgeschlossen hatten, wurde das System im Zuge eines großangelegten Projektes zur Kartierung dieser bewohnten Region entdeckt. Der bewohnbare dritte Planet, genannt Lo, wurde zunächst nur als provisorische Handelsniederlassung zwischen Menschen und Banu erschlossen, entwickelte sich jedoch im späteren Verlauf zur Anlaufstation für den Schiffsverkehr zwischen allen bekannten Spezies. Die Lebensart des Corel-Systems stellt sich als eine interessante Mischung aus menschlicher Grenzkultur und der Bürokratie der Banu dar, etwas dass sich nirgendwo sonst in der Galaxis so entwickelt hat. Corelianer sind heute bekannt für eine Mischung aus Gelassenheit und Effizienz. Seit der Besiedelung Corels vor knapp fünfhundert Jahren hat sich hier abgesehen vom Ausmaß des Handels, der durch dieses System geschleust wird, nur sehr wenig verändert.

Innere Planeten (Corel I und II)

 

Der erste Planet des Corel-Systems ist wenig mehr als ein durch Sonnenstürme gepeitschter Eisenkern. Corel I war ürsprünglich eine felsige Welt nahe ihrer Sonne. Doch wurde ihre Erdkruste und ihr Erdmantel durch eine Reihe von Einschlägen weggesprengt. Die Folge war die Enthüllung des inneren Eisenkerns, der sich seitdem in seinen heutigen festen Zustand abgekühlt hat. Da es jedoch in der Galaxis Eisenvorkommen gibt, die viel einfacher auszubeuten sind, wurde Corel I nie erschlossen. Der Planet gibt allerdings einen sehr ansehnlichen Anblick ab mit seinen bizarren glatten Landschaften, die Folge der rapiden Abkühlung des Metalls sind, nachdem er der Kälte des Weltraumes ausgesetzt war.

 

Während Corel I heute vollkommen aus seinem planetaren Kern besteht, mangelt es Corel II an einem Solchen. Corel II ist ein toter Planet. Ohne das Vorhandensein eines magnetischen Feldes verwehten Sonnenwinde die Atmosphäre des Planeten. Die Oberfläche dieser Welt ist jedoch überaus reich an Mineralien und so ist Corel II ein wahrscheinlicher Kandidat, um zukünftig für den Bergbau erschlossen zu werden. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Planet noch immer offiziell im Besitz der UEE, jedoch wird in naher Zukunft eine Auktion erwartet, bei der die Schürfrechte an dieser Welt versteigert werden sollen. Da Corel II an der inneren Grenze der habitablen Zone gelegen ist, ist der Planet theoretisch ein Kandidat für das Terraforming, gleichwohl kein besonders Guter.

Corel III – Lo

 

Corel III, in der Galaxis besser als "Lo" bekannt, ist das pulsierende Herz des Handels zwischen den Spezies. Diese bewohnte Welt dient als Begegnungsstätte für Menschen und Banu. Der Planet verfügt über eine interessante landschaftliche Vielfalt bestehend aus dünn besiedelten Ebenen, verschlafenen Grenzstädten und riesigen Versand- und Zollkomplexen, durch die jeder durchgeschleust wird, angefangen bei freischaffenden Händlern bis hin zu der Besatzung von großen Transportunternehmen.

 

Lo ist die letzte Station auf dem Weg in das Banu-Protektorat und hat sowohl die Qualitäten eines riesigen Verkehrsknotenpunktes als auch einer entlegenen Raststätte. Für die Besatzungen von Langstreckentransportern werden hier die üblichen Vergnügungen zur Genüge angeboten, wobei allein die schiere Anzahl von Zollbeamten und patrouillierenden Wachen dafür sorgt, die eher zwielichtigen Vergnügungen in einem vertretbaren Maß zu halten.

 

Das Zentrum des Planeten ist New Junction, eine Stadt, die um das größte Zollgebäude dieser Welt herumgebaut wurde. Schiffe müssen hier an einem schlechten Tag bis zu zwölf Stunden warten, um durch die gründlichen Inspektionen zu kommen, die sowohl von den Banu als auch der UEE verlangt werden. Während einer von zehn Frachträumen visuell inspiziert wird, müssen die Schiffskommandanten der anderen Schiffe eine Abfolge von Scans und einen Berg von Papierkram über sich ergehen lassen.

 

New Junction befindet sich inmitten einer natürlichen Landezone: den ausgedehnten Ebenen der äquatorialen Qoph-Region (ausgesprochen "Koff"). Während Lo eine überwiegend gemäßigte Welt ist, befindet sich New Junction in einer Region, in der es über das ganze Jahr hinweg heiß ist – ein Umstand dem viele Händler, die hier einen Zwischenstopp einlegen, nur wenig abgewinnen können. Aus diesem Grund sind in der Umgebung von New Junction kalte Getränke und zur Miete stehende, klimatisierte Unterkünfte, genannt "Habicubes", sehr gefragt und entsprechend teuer. Regelmäßige Sandstürme, die vorfabrizierten Gebäude der Stadt und die enorme Menge an Transportcontainern, die hier täglich durchgeschleust werden, geben diesem Ort eine beinahe prähistorische Wildwest-Atmosphäre. Doch lassen Sie sich nicht täuschen, dies ist kein gesetzloses Grenzland! Ein Vermögen, erwirtschaftet durch rechtmäßigen Handel, wird jeden Tag durch Lo geschleust und von sorgfältigen Zollbeamten überwacht.

Corel IV – Castor

 

Während Lo das perfekte Beispiel für das effiziente Gewerbe des Menschen ist, ist Corel IV – von den Einheimischen Castor genannt – ein beschämendes Beispiel für seine Selbstüberschätzung. Castor umkreist seinen Planeten mit einer Umlaufzeit von 786 Standard-Erdentagen, was ihn gerade so außerhalb der bewohnbaren Zone platziert. Seine Oberfläche besteht aus gewaltigen Landstrichen gefrorener Wüste, daher gab es eigentlich keinen offensichtlichen Grund, Castor zu erschließen. Dennoch wurde diese Welt zu einem Symbol angestrebten Fortschritts während der Messer-Ära – ein weiteres Ziel in dem diktatorischen Bestreben, neue Ebenen der Wissenschaft und Industrie zu erreichen. Nachdem die UEE Milliarden in das Terraforming dieser Welt investiert hatte, war das ernüchternde Resultat, dass man einen gefrorenen Wüstenplaneten in einen noch immer gefrorenen Wüstenplaneten umgewandelt hatte, dessen Luft man nun gerade so atmen konnte.

 

Heute lebt kaum noch jemand auf Castor und die wenigen, die es tun, könnten ihnen nicht erzählen warum. Nur eine Handvoll Siedlungen sind über den Planeten verstreut, vornehmlich in der Nähe von Eisminen. Ansammlungen von verunreinigtem Eis wurden tief unterhalb der Oberfläche gefunden und werden manchmal für wissenschaftliche Zwecke abgebaut. Darüber hinaus treffen Minenarbeiter gelegentlich auf in der Wüste gebundene Silikateinschlüsse. Obwohl dies nur sehr selten vorkommt, ist der Fund eines einzigen solchen Einschlusses genug, um den Bergbau für mehrere Jahre profitabel zu machen. Die meisten Bewohner sind nach Castor gekommen, um in den Minen Arbeit zu finden, jedoch nur wenige entscheiden sich dafür, ihre Verträge um ein weiteres Jahr zu verlängern. Händler, die auf einen schnellen Gewinn aus sind, könnten allerdings kaum einen besseren Markt für Luxusgüter finden.

Äußere Planeten (Corel V und VI)

 

Corel V ist ein gewöhnlicher Gasriese. Dieser riesige, rotbraune Planet wird häufig von Händlern auf dem Weg vom und zum Banu-Protektorat als Auftankstation genutzt. Abgesehen davon ist diese Welt unscheinbar. Corel VI ist ein unbewohnbarer Felsbrocken, der nur selten von Durchreisenden beachtet wird. Der Planet beschreibt eine merkwürdige Umlaufbahn, die weit von der elliptischen Ebene des Systems entfernt ist. Durch seinen etwas unbedeutenderen Sprungpunkt hätte Corel VI einen passablen Außenposten für Schmuggler abgeben können, doch die Qualität und Dichte lokaler Polizeikräfte haben diesen Ort zu unattraktiv für den grenzüberschreitenden Schwarzmarkt gemacht.