Galactic Guide: Kellog

Unschuld und Unmoral

Das Kellog-System ist in der gesamten UEE sowohl als die Heimat der Unschuld als auch der Unmoral bekannt. Die zwei bewohnten Planeten des Systems, die einen gelben Zwerg (Hauptreihenstern des Typs G) umkreisen, stehen in starkem Kontrast zueinander. Kellog II (Xis) steht unter schwerer Bewachung, um die neuen Spezies, die sich auf ihm entwickeln, zu schützen, während Kellog VI (QuarterDeck) unter schwerer Bewachung steht, um sicherzustellen, dass die dort inhaftierten hartgesottenen Verbrecher nicht entfliehen können.


Die Entdeckung Kellogs wird dem Erkunder Patek Coen zugesprochen, der das System im Jahr 2811 aufspürte. Coens Traum, in einem von ihm entdeckten System zu leben, wurde unglücklicherweise nie zur Realität, nachdem erste Erkundungen offenbarten, dass es auf Kellog II nur so von empfindungsfähigem Leben wimmelt. Kellog wurde umgehend unter den Schutz des Fair Chance Acts gestellt und schien dazu bestimmt, ein Anlaufpunkt für Forscher und Wissenschaftler aus dem gesamten Imperium zu werden. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn innerhalb von weniger als fünf Jahren wurden zwei Sprungpunkte in den Vanduul-Raum entdeckt.

Die UEE war sich bewusst, dass Kellog ein Frühwarnsystem benötigte, um bei Angriffen der Vanduul Alarm zu schlagen. Zunächst wurde über eine Vergrößerung des Marinepersonals und Standard-Annäherungssensoren nachgedacht, bis Daniela Agren (U-Idris) einen ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitete: die Umwandlung von Kellog VI in einen Gefängnisplaneten. Senator Agren argumentierte, dass so eine Einrichtung nicht nur die Sicherheitsbedenken mit einem geringeren Einsatz von Geldmitteln lösen würde, sondern dies auch viele weitere Vorteile hätte. Durch die umfangreiche Präsenz von Sicherheitskräften, die so ein Außenposten benötigt, könnte das Gefängnis als Stolperdraht gegen Angriffe der Vanduul fungieren, während es gleichzeitig die gefährlichsten Kriminellen des Imperiums isolierte. Agrens Meisterstück in ihren Plänen für QuarterDeck war allerdings der Bau einer umsatzgenerierenden Antimaterieraffinerie, in der Gefängnisinsassen arbeiten würden.

Der Senat billigte Agrens Plan, was Kellog in das geschäftigste System verwandelte, das unter dem Schutz des Fair Chance Acts steht. Heute wird der Raum um Xis von Raumschiffen der Armee patrouilliert, während Antimaterie-Frachter und Kopfgeldjäger regelmäßig QuarterDeck ansteuern. All diese Aktivität hat Kellog von einem isolierten Grenzsystem zu einem integralen Bestandteil der UEE gemacht.

Kellog I

Kellog I ist ein Gesteinsplanet, der sich so nahe an der Sonne des Systems befindet, dass seine Oberfläche aus Lava besteht. Sollte es unter dem geschmolzenen Gestein irgendetwas von Wert geben, hat die Menschheit noch keinen Weg gefunden, es zu erreichen.

Xis (Kellog II)

Xis ist der malerische Planet des Systems, der unter dem Schutz der UEE steht. Die dichten Dschungel und eine Artenvielfalt, die mit jeder anderen im bekannten Universum wetteifert, sind der Grund, warum das Kellog-System unter den Schutz des Fair Chance Acts gestellt wurde. Seine warmen Meere sind Heimat einer großen Vielfalt an Lebewesen, während seine dichten Regenwälder Millionen von Insekten, Primaten und den allbekannten „Flo-Pets“ ein Zuhause geben.

Viele können sich noch an den Flo-Pet-Wahn des frühen 30. Jahrhunderts erinnern, in dem die Reichen und Mächtigen alles taten, um diese ungewöhnlichen Lebewesen zu sammeln und zu züchten. Nachdem die ersten von einem furchtlosen Schmuggler eingefangen worden waren, der glaubte, sie würden eine leicht züchtbare, kompakte Proteinquelle darstellen (weitere Untersuchungen kamen zu dem klaren Ergebnis, dass Flo-Pets nicht essbar sind), untersagte die Regierung zunächst den Besitz dieser Tiere. Aus Angst, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, setzten viele ihre Flo-Pets aus, was auf vielen Welten zu einer signifikanten Population von wilden Flo-Pets führte. Letztendlich war die Beliebtheit dieser Spezies jedoch so groß, dass ein Verbot praktisch nicht umzusetzen war.

Seit dem Flot-Pet-Debakel ist die UEE wachsamer, was den Schutz des Planeten Xis vor ungebetenen Gästen angeht. Eine besondere Aufmerksamkeit liegt dabei auf einer humanoiden Spezies, die als Orms bekannt ist. Die Orms, welche die nördliche Polarregion bevölkern, haben in den vergangen hundert Jahren damit begonnen, komplexere Sozialstrukturen und sehr primitive Werkzeuge zu entwickeln.

Kellog III

Kellog III ist ein typischer Smog-Planet mit einer dichten für menschliche Besiedlung ungeeigneten Atmosphäre. Dennoch gibt es Gerüchte, dass die Atmosphäre jenen Schutz bietet, die Kriminelle von QuarterDeck befreien wollen.

Kellog IV

Untersuchungen dieser Super-Erde deuten auf reichhaltige Ressourcen hin. Sehr zum Bedauern der Bergbaukonzerne weigert sich die UEE, aufgrund der Nähe von Kellog IV sowohl zu einer sich entwickelnden Welt als auch einem Gefängnisplaneten jegliche Bergbaulizenzen zu vergeben. Es gibt Stimmen, welche fordern, die Gefängnisinsassen als billige Arbeitskräfte zu nutzen, sollten die rechtlichen und ökologischen Bedenken geklärt werden.

Kellog V

Mit seinem Gesteinskern und seiner ausgedehnten Atmosphäre ist Kellog V technisch gesehen weder ein Smog-Planet noch ein Gasriese, sondern eher ein Gaszwerg – einer von nur wenigen solchen Planeten in der UEE.

QuarterDeck (Kellog VI)

Kellog VI ist Heimat des gewaltigen Gefängnisses QuarterDeck, einer Hochsicherheitsjustizvollzugsanstalt, die hunderttausende von hartgesottenen Kriminellen beherbergt. Die Wahl dieses Planeten, der weit außerhalb der habitablen Zone des Systems liegt, sollte ein Entkommen von QuarterDeck praktisch unmöglich machen. Unglücklicherweise hat dies einige Häftlinge nicht davon abgehalten, erfolgreiche Fluchtversuche zu unternehmen, üblicherweise mit der Hilfe von Komplizen außerhalb des Gefängnisses.

QuarterDeck besitzt eine voll produktionsfähige Antimaterieraffinerie, wodurch diese Ressource hier besser verfügbar ist als an den meisten anderen Orten in der UEE. Die Herstellung von Antimaterie ist eine äußerst gefährliche Angelegenheit und hat regelmäßig den Tod von Häftlingen zur Folge. Dennoch mangelt es der Raffinerie nicht an Arbeitskräften, da jene, die sich freiwillig für diese Arbeit melden, mit Strafminderung belohnt werden.

Die UEE hat ebenso ein System entwickelt, das es lizensierten Kopfgeldjägern ermöglicht, gesuchte Kriminelle direkt auf QuarterDeck abzuliefern. Die Station JusticeStar liegt am nahegelegensten Lagrange-Punkt des Planeten, was eine schnelle und effiziente Abfertigung, Gerichtsverhandlung und Verurteilung ermöglicht. Die Administration auf JusticeStar ist dafür bekannt, für gesuchte Verbrecher besonders großzügige Belohnungen zu zahlen, was die reduzierten Kosten für die UEE widerspiegelt, die mit dem direkten Abliefern in dem System einhergehen.

Reisewarnung

Das Kellog-System ist nur einen Sprung vom Territorium der Vanduul entfernt gelegen. Obwohl die Organisationsstruktur der Vanduul-Clans noch immer viele Fragen aufwirft, scheint es, als ob noch keiner von ihnen das Kellog-System für sich beansprucht hat – noch nicht. Auch wenn bisher nur wenige feindliche Schiffe im System gesichtet worden sind, sind Reisende dazu aufgefordert, im Kellog-System äußerste Vorsicht walten zu lassen.

Stimmen im Wind

„Die Flo-Pets hatten sich schnell in den Kanalisationen des Imperiums eingerichtet. Ähnlich wie ihre Heimatwelt Xis sind die Abwasserkanäle menschlicher Städte feucht, schwül und voller Mikroorganismen, die ganz nach ihrem Geschmack sind.“

- Garret Bedi, Anthology of Unexpected Adaptation, 2921

„Mein Antrag, QuarterDecks Antimaterieraffinerie zu schließen, begründet sich aus mehreren Faktoren. Erstens liegen ihre momentanen Arbeitsbedingungen deutlich unter dem Standard, der privaten Betreibern vorgeschrieben ist. Zweitens gibt es eine wachsende Besorgnis, dass das Militär zu sehr von der dort produzierten Antimaterie abhängig ist. Ein aktueller Bericht der SSA legt dar, dass der Verlust der Antimaterieproduktion auf QuarterDeck, ob durch eine Katastrophe oder einen Angriff der Vanduul, das Militär signifikant beeinträchtigen würde. Sehr geehrte Senatoren, eine Abhängigkeit unseres Militärs von der Antimaterie, die in einem System produziert wird, das zwei Verbindungen in den Vanduul-Raum besitzt, ist schlichtweg eine zu gefährliche Situation.“

Senator Ghata Veras (C-Lo-Corel-Sys), Senatssitzung 18.11.2943