Galactic Guide: Idris

Eine Gedenkstätte, die an beide Tevarin-Kriege erinnert, besetzt nun den "Hügel". Einige halten diese berühmte (oder berüchtigte) Stätte im Idris-System für den Schauplatz eines der wichtigsten Ereignisse in der gesamten Menschheitsgeschichte. Im Jahr 2544 befahl hier ein ehrgeiziger junger Offizier namens Ivar Messer gefährlich nahe Bombenangriffe, um das Blatt in der Schlacht und wohl des gesamten Ersten Tevarin-Krieges zu wenden. Man kann sich nur vorstellen, wie sich die Geschichte entwickelt hätte, wenn die Tevarin an diesem Tag den Sieg errungen hätten und der fanatische Ivar Messer nie an die Macht gekommen wäre, um die finsterste Ära der Menschheit einzuläuten.

Obwohl Idris seine Verbindung zu Ivar Messer nicht abschütteln kann, hat die reichhaltige und interessante Geschichte des Systems in mehrfacher Hinsicht einen bedeutenden Einfluss auf das Imperium gehabt.

Eine seltsame Reise

Im Jahr 2493 steuerte Terrell Dorazio sein Erkundungsschiff Ika'Roa langsam durch einen Sektor von Rhetor. Als Student der Mentor-Universität besuchte Dorazio diesen Abschnitt des Weltraums mit einem Freund, um Halluzinogene einzunehmen und Rhetor V zu bestaunen, während der Planet einen malerischen Teil seiner Umlaufbahn durchquerte. Inmitten dieser Erfahrung war Dorazio überzeugt, dass der Scanner seines Schiffes eine Anomalie entdeckt hatte, aber sein Freund versicherte ihm, dass dies nur ein Teil der Halluzination sei.

Diese Erfahrung ließ Dorazio nicht los. Nach seinem Abschluss kehrte der frischgebackene Systemkundschafter in den Sektor zurück und verbrachte Wochen damit, ihn zu scannen. Schließlich fand er einen Sprungpunkt in ein unentdecktes System und nannte es Idris, nach dem Freund, der darauf bestand, dass dort nichts zu finden wäre.

Kundschafter der UNE (United Nations of Earth) erforschten Idris und entdeckten einen potenziell bewohnbaren Planeten sowie einen mineralienreichen Protoplaneten. Die UNE beanspruchte das System schnell für und begann unverzüglich, Idris IV zu terraformen. Sobald der Planet bewohnbar war, erklärte die Regierung Idris IV im Jahr 2533 zu einem „Empfohlenen Wachstumszentrum“. Die Bevölkerung stieg rasch an und Unternehmen strömten in Scharen nach Idris, das zu einem Symbol für die Fähigkeit der Menschheit wurde, ein neues System in kurzer Zeit zu besiedeln.

Niemand hätte vorhersagen können, dass das Terraforming von Idris IV den Planeten auch zu einem Hauptziel für eine Invasion durch Außerirdische machen würde.

Die Frontlinie der Freiheit

Im Jahr 2541 entdeckte Dr. Kellar Lench das Elysium-System und die neue Spezies, die es beheimatete–die Tevarin. Die UPE (United Planets of Earth) versuchte, diplomatische Beziehungen mit den Tevarin aufzunehmen, aber diese waren mehr an den Ländereien der Menschheit als am Frieden interessiert. Die Tevarin hatten die Technologie des Terraformings noch nicht entwickelt und waren verzweifelt auf der Suche nach neuen Planeten, die sie bevölkern konnten. Nachdem sie entdeckten, dass die Atmosphären ihrer Welten den Atmosphären menschlicher Planeten ähnelten, kamen die stolzen und kriegerischen Tevarin zu dem Schluss, dass eine Invasion die Antwort auf ihre Probleme sei. Der Erste Tevarin-Krieg entzündete sich und die UPE-Navy wurde entsandt, um den Sprungpunkt Elysium-Centauri zu verteidigen.

Zum Unglück der Bevölkerung von Idris entdeckten die Tevarin einen neuen Sprungpunkt in das System und führten 2542 einen Überraschungsangriff durch. Die Invasion der Tevarin begann mit orbitalen Bombardierungen, die Bevölkerungszentren verwüsteten und unzählige Todesopfer forderten. Die gewaltigen Einschlagskrater sind noch heute beim Anflug auf den Planeten zu sehen. Während die meisten Überlebenden aus dem System flohen, suchten einige von ihnen Zuflucht in den Bergen und organisierten Widerstandsgruppen, die wertvolle Informationen und Hilfe leisteten, als die UPE schließlich auf dem Planeten zurückschlug.

Als der Erste Tevarin-Krieg im Jahr 2546 endete, war Ivar Messer zum Obersten Bürger gewählt worden, eine Position, die schließlich in die Rolle des Imperators überging. Es war ein kometenhafter Aufstieg an die Macht. Er übte seinen immensen Einfluss aus, um die Regierung nach seinen Vorstellungen umzugestalten und denjenigen zu helfen, die seinen Aufstieg unterstützten, zu denen auch das Volk von Idris gehörte. Die neue UEE-Regierung (United Empire of Earth) überschwemmte das System mit Credits, um den Wiederaufbau der Städte und deren Wiederbesiedlung zu unterstützen.

Zum Gedenken an die Opfer, die das System während des Ersten Tevarin-Krieges erbracht hatte, und um sich bei Imperator Messer einzuschmeicheln, benannte Aegis Dynamics 2551 eine Großkampfschiff-Linie nach dem System und eröffnete sogar eine Fertigungsanlage auf dem Planeten. Ivar Messer hielt beim ersten Stapellauf einer Idris-Fregatte eine berühmte Rede, die den kommenden Faschismus erahnen ließ.

In dieser Rede sagte Messer: "Nie wieder dürfen wir zulassen, dass die Menschheit zum Opfer gemacht wird. Alle, die es wagen sollten, zum Feind unseres Imperiums zu werden, sollen erzittern, wenn sie von unserem Sieg in Idris und dem Schiff, das seinen Namen trägt, hören".

Der Wiederaufbau des Systems kam 2603 mit dem Ausbruch des Zweiten Tevarin-Krieges zum Stillstand. Um zu verhindern, dass Idris erneut den Tevarin in die Hände fällt, stationierte das Militär eine gewaltige Streitmacht im System. Der Tevarin-Kriegsherr Corath'Thal erkannte die Absicht der Menschheit, das System um jeden Preis zu halten und nutzte dies zu seinem Vorteil. Bei mehreren Gelegenheiten befahl er Ablenkungsangriffe auf Idris, um mehr UEE-Kräfte in das System zu locken, bevor er anderswo einen Überraschungsangriff startete.

Erst nachdem das Imperium die erneute Bedrohung durch die Tevarin besiegt hatte, konnte das Idris-System wirklich gedeihen.

Phönix aus der Asche

Die Jahrhunderte nach dem Zweiten Tevarin-Krieg waren nicht so bewegend, aber für die Entwicklung von Idris nicht weniger wichtig. Auf Idris IV kaufte Aegis Dynamics günstige Grundstücke auf, um ihre Produktionsanlagen zu erweitern, während die erhebliche militärische Präsenz im System die Handelswege absicherte. Günstiger Grundbesitz, sichere Schifffahrt und laxe Vorschriften waren ein Segen für die Unternehmen, die in das System strömten. Bis zum Ende des 27. Jahrhunderts hatte sich das System zu einer Produktionsmacht entwickelt.

Während des Messer-Regimes entwickelte das System jedoch den Ruf, die Bedürfnisse der Konzerne über die der allgemeinen Bevölkerung zu stellen, und ansässige Unternehmen verstießen oftmals gegen Arbeitnehmerrechte. Die gut organisierten Streiks von 2808 stellten sich gegen die schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen. Sie befeuerten eine planetenweite Bewegung, die die Regierung unter Druck setzte, ihre Arbeitsgesetze zu überarbeiten. Zahlreiche UEE-Systeme haben seither ähnliche Standards angenommen, die heute allgemein als Idris-Novellen bekannt sind. Die Gesetzgebung wird als eine bedeutende Errungenschaft für das System betrachtet; dessen Einfluss auf das Imperium findet jedoch viel weniger Beachtung als sein Anteil am Aufstieg von Ivar Messer.

Idris I

Idris I befindet sich nur 0,1 AE (Astronomische Einheit) von seinem Hauptreihenstern des Typs F entfernt. Der Planet besitzt keine Atmosphäre und sowohl seine Kruste als auch sein Mantel sind aufgrund seiner Sonnennähe vom Sonnenwind abgetragen worden, so dass nur der Eisenkern des Planeten übrigblieb, welcher erstarrte.

Idris II

Während Idris I eine Atmosphäre fehlt, macht diejenige, die Idris II umgibt, den Planeten völlig unwirtlich für menschliches Leben. Die Temperaturen steigen unter der dichten und flüchtigen Wolkendecke in die Höhe. In Kombination mit dem gefährlich hohen atmosphärischen Druck lässt sich dieser felsige Planet am besten aus der Ferne betrachten.

Idris III

Idris III ist ein unbewohnbarer terrestrischer Planet, der größtenteils von einem Ozean aus Wasser, vermischt mit Ammoniak und anderen flüchtigen Flüssigkeiten bedeckt ist. Unzählige Forschungssonden, die zur Untersuchung dieses hochdichten Gemisches ausgesandt wurden, sind seiner Zähflüssigkeit zum Opfer gefallen. Falls sich irgendetwas Bemerkenswertes unter den suppigen Meeren von Idris III befinden sollte, wartet es immer noch darauf, entdeckt zu werden.

Idris IV [Locke]

Rachel Locke floh nach den Invasionen des Ersten Tevarin-Krieges in die Berge von Idris IV. Obwohl sie keine offizielle Militärausbildung besaß, führte sie die als „die Grauen“ bekannte Widerstandsbewegung an, die die Tevarin-Invasoren terrorisierte. Nach dem Krieg ehrte der Gouverneursrat ihre Führung und ihr Heldentum, indem er den Planeten nach ihr benannte.

Als einziger bewohnbarer Planet des Systems ist Locke das schlagende Herz von Idris. Abgesehen davon, dass es sich um einen wirtschaftsfreundlichen Standort handelt, haben sich unter Outdoor-Enthusiasten auch die malerischen Corsti-Berge im Norden herumgesprochen. Eine florierende Tourismusindustrie in und um die Stadt Tanys herum richtet sich an diejenigen, die die Sehenswürdigkeiten entweder zu Fuß oder mit dem Fahrzeug erkunden möchten.

Der Planet ist auch für den Anbau einer besonderen Variante der Rebsorte Ugni blanc bekannt. Die Bodenbeschaffenheit des Planeten hebt den Säuregehalt der Traube hervor und macht sie ideal für die Herstellung von Cognac und Brandy. Die Cuvée „Starlight Idris“ wurde bereits mehrfach zum besten Cognac des Universums gekürt.

Idris V

Dieser Protoplanet enthielt ursprünglich eine Fülle wertvoller Mineralien. Die Regierung und verschiedene Unternehmen führten im 26. und 27. Jahrhundert systematisch Tagebau auf Idris V durch, bis seine Ressourcen erheblich erschöpft waren. Heute sind die verlassenen Einrichtungen dort vor allem dafür bekannt, dass sie sporadisch von Kriminellen und illegalen Siedlern besetzt werden.

Reisewarnung

Es mag nicht offensichtlich sein, aber die Sicherheitsvorkehrungen um das Denkmal für die Tevarin-Kriege sind streng. Obwohl es denjenigen gewidmet ist, die in beiden Kriegen tapfer gekämpft haben, hat seine Verbindung zu Ivar Messer Kritik, Vandalismus und die Drohung, es zu zerstören, auf sich gezogen.

Stimmen im Wind

"Freiheit kostet mehr als Leben und Credits. Sie erfordert Engagement, Hingabe und die Bereitschaft, unliebsame Maßnahmen zu ergreifen, um zu erreichen, was Recht ist. Sie muss bereit sein, jeden Widerstand zu zerschlagen, der sie bedroht. Mit diesem letzten Punkt im Hinterkopf freue ich mich, das neueste Großkampfschiff von Aegis Dynamics zu enthüllen – die Idris. Sie ist die neue Definition der UEE für einen Freiheitskämpfer".

–Ivar Messer, Rede beim Stapellauf der ersten Idris, 2551

 
"Die Menschheit hat diese Welt zu dem gemacht, was sie ist. Wenn wir uns zurückziehen, anstatt für sie zu kämpfen, dann haben die Tevarin bereits gewonnen. Sie werden weiter in den menschlichen Raum vordringen, bis alle unsere Planeten und sogar die Erde unterworfen sind. Deshalb müssen wir hier und jetzt Widerstand leisten. Denn wenn diese Frontlinie fällt, wer weiß, wie weit sie gehen werden."

–Rachel Locke, Widerstandssendung, 2543