Galactic Guide: Orion

 

 

 


Geschichte

Erstmals im Jahr 2650 entdeckt, stellte man fest, dass das Orion-System nur einen einzigen bewohnbaren Planeten, Orion III, enthält, der vom Kundschafter Joshua Reece zu Ehren seiner in Staffordshire auf der Erde verbrachten Jugend Armitage genannt werden sollte. Der Zeitpunkt für die Entdeckung einer neuen bewohnbaren Welt war ideal, da die Befürworter des abflauenden Expansionsprogramms Project Far Star (Projekt Ferner Stern) nach etwas suchten, um das Interesse der Öffentlichkeit an weiterer Kolonisierung wiederzubeleben. Mit Orion als Ausgangspunkt entstand eine starke koloniale Bewegung in den Heimatwelten der Menschen, als Politiker begannen, die Tugenden des „Greifens nach der Galaxis“ zu preisen. Innerhalb von fünf Jahren wurde aus Armitage eine geschäftige Entwicklungswelt, die durch die Entdeckung eines profitablen Edelmetallvorkommens im Asteroidengürtel des Systems beflügelt wurde.

All dies endete am 9. August 2681, als die größte Bedrohung der Menschheit die Bühne betrat: Ein schwer bewaffnetes Vanduul -Überfallkommando stürmte den Hauptposten auf Armitage und schlachtete die dortigen Kolonisten ab. Die UEE war völlig überrascht: Es gab keinerlei Hinweise auf eine feindselige Spezies in der Region und die Kontakte unter den Banu hatten die Vanduul in keiner Weise erwähnt.

Die UEE entsandte Forschungseinheiten in die Region, um die Bedrohung zu untersuchen und stellte schließlich fest, dass die Vanduul Armitage als „Futterwelt“ betrachteten. Die Horden der Vanduul-Krieger scheinen nomadisch zu leben und gelegentlich zuvor entdeckte Gebiete aufzusuchen, die sie als Reservoir für natürliche Ressourcen identifiziert haben. Als solches betrachteten sie Armitage als „ihre“ Welt. Sie waren entweder verblüfft, eine menschliche Siedlung auf einem Gebiet vorzufinden, das sie für ihre Versorgung nutzten – oder sie waren überglücklich, eine neue Beute-Spezies entdeckt zu haben.

Die Angriffe der Vanduul häuften sich: Allein im ersten Jahr wurden Außenposten im gesamten Orion-System fünfzehn Mal überfallen und die Verluste unter den Kolonisten waren verheerend. Der Aufbau einer militärischen Kampftruppe auf Orion erwies sich als logistischer Albtraum. Das System war zu weit entfernt, um die bestehende Versorgungskette zu erweitern, und es musste schnell neue Infrastruktur aufgebaut werden, um die enorme Menge an Personal zu unterstützen, die zur Verteidigung dieses weit entfernten Systems benötigt wurde. Trotzdem war die UEE in der Lage, eine funktionsfähige Streitmacht innerhalb von Orion zu etablieren, so dass die Navy den Angriff eines großen Vanduul-Klans im Jahr 2686 zurückzuschlagen konnte. Dieser Sieg gab der Regierung jedoch ein falsches Gefühl der Zuversicht. Die Scharmützel in den nächsten Jahrzehnten waren relativ unbedeutend und schon bald sprach man davon, eine Offensive zu starten, um die Vanduul ein für alle Mal auszulöschen, so wie wir es mit den Tevarin getan hatten. Spätere Militärhistoriker stellten die Theorie auf, dass die Vanduul diese Zeit nutzten, um uns zu studieren. Es war am 16. Februar 2712, als ein Kingship in das System eintrat. Es war das erste, dem die Menschheit je begegnet war, und es hinterließ einen bleibenden Eindruck. Nichts hatte Orion auf einen Angriff dieses Ausmaßes vorbereitet. Die Schlacht war fast vorbei, bevor sie begann. Die Einsatzkräfte der Navy im System erlitten einen schweren Verlust nach dem anderen. Als die Niederlage in Sicht war, riefen die Offiziellen zu einer vollständigen Evakuierung des Systems auf, um die wenigen Überlebenden zu schützen, die noch übrig waren. Das Bild von UEE-Jägern, die eine lange Kette von Transportschiffen aus dem System eskortierten, bleibt vielen in Erinnerung.

Heute

Warum Orion besuchen? Einige verzweifelte Menschen treten die Reise an, um zu versuchen, die potenziell wertvollen Überreste der Kolonien oder die Reichtümer im Asteroidengürtel zu bergen. Andere reisen nach Orion in der Hoffnung, neue Sprungpunkte zu finden, da das System nie vollständig erforscht wurde, bevor man es aufgab. Und dann gibt es noch diejenigen, die nach Orion kommen, um zu „bladen“ – ein wachsender Trend, seine Flugkünste unter Beweis zu stellen, indem man aktiv Vanduul-Kräfte konfrontiert. Jedes Jahr gibt es zahlreiche Berichte über tollkühne junge Piloten, die beim Versuch eines solch gefährlichen Unterfangens ums Leben gekommen sind.

Orion I

Dieser verkohlte Protoplanet befindet sich zu nahe an Orions Hauptreihenstern des Typs M, um für die Menschen oder die Vanduul von Nutzen zu sein.

Orion II

Eine Atmosphäre aus Schwefelsäure macht diesen Smogplaneten zu einem unattraktiven Ziel. Anfängliche Scans des Systems haben unnatürliche Anomalien auf der Planetenoberfläche festgestellt, die zu diesem Zeitpunkt nicht erklärt werden konnten. In Anbetracht des Interesses der Vanduul an dem System stellen einige Wissenschaftler jedoch die Theorie auf, dass die Anomalien das Ergebnis eines noch unbekannten Xeno-Verhaltens sein könnten.

Orion III (Armitage)

Orion III besteht aus trostlosen, windgepeitschten Ebenen, die mit den Nachwirkungen des Antimaterie-Bombardements der Vanduul übersät sind: Explosionskrater und radioaktive Zonen. Ironischerweise dezimierte die Brachialität ihrer Angriffe einen Großteil der einheimischen Spezies auf dem Planeten, was wiederum die für die Vanduul verfügbaren Ressourcen reduzierte. Ein paar verlassene Farmmodule stehen noch und die Skelette mehrerer menschlicher Städte existieren noch in Form von Trümmern, die von natürlicher Vegetation überwuchert wurden. Gelegentlich kann man auch Siedlungen der Vanduul finden, die von Clans errichtet wurden, welche auf der Oberfläche nach Nahrung suchen.

Überraschenderweise gibt es auf dem Planeten noch kleine Enklaven von Menschen. Sie leben in versiegelten Gebäuden, die verdunkelt sind, um nicht entdeckt zu werden. Sie sind die Nachkommen von Kolonisten, die sich weigerten, den Planeten zu verlassen, als die UEE ihn evakuierte. Sie sind ein widerstandsfähiges Volk, das extrem isoliert und autark lebt und dem Imperium wenig Beachtung schenkt, von dem sie glauben, dass es ihre Vorfahren im Stich gelassen hat.

Asteroidengürtel Orion Alpha

Im Asteroidengürtel können noch immer Gold- und Platinvorkommen gefunden werden, aber die Suche danach ist zeitaufwendig und der Transport von Waren so weit von den Kernwelten entfernt ist eine gewaltige logistische Aufgabe.

Orion IV (Abyss)

Dieser Gasriese verdankt seinen Namen „Abyss“ seinem ungewöhnlichen Aussehen. Der Planet reflektiert so wenig Licht, dass er wie ein riesiges Stück Kohle aussieht. Vor der Invasion der Vanduul hatte Abyss in bestimmten Sektoren des Imperiums einen Kult von Bewunderern gewonnen. Einige besuchten das System sogar nur, um diesen seltsamen Planeten persönlich zu sehen.

Reisewarnung

Die folgende Nachricht wird von Signalbarken an jedem Navigationspunkt im Orion-System ausgestrahlt: „Das Vereinigte Imperium der Erde hat dieses Sternensystem formell aufgegeben. Die UEE kann nicht für die Sicherheit von Raumschiffen garantieren, die durch diese Region fliegen. Sie reisen auf eigene Gefahr.“

Stimmen im Wind

„Die menschliche Expansion in den Sternenhimmel ist heute genauso wichtig wie vor hundert Jahren. In Projekt Far Star werden wir nicht nur den Schlüssel für das weitere Gedeihen unserer Spezies finden, sondern etwas viel Größeres, das den Kern unserer Existenz ausmacht – die Entdeckung des Unbekannten.“

- Senatorin Nina Torrel, Virgil, Ansprache an den Senat bezüglich der Besiedlung von Orion, 10.03.2659

 
„Ich war jetzt etwa sechsmal in Orion. Tötete vier Vanduul. Wurde zweimal angeschossen. Ich habe vor, zurückzugehen, sobald ich genug Geld habe, um mein Schiff zu reparieren.“

- Wes Boyo, Auszug aus Blading: A Life on the Edge (Bladen: Ein Leben auf Messers Schneide), 2944