Collision Course: Episode 1



Der Lüfter über ihr sprang an und das Gitter, das den Abzugsschacht abdeckte, begann zu klappern. Mal wieder.

Wie viele Stunden des ununterbrochenen Schlafes waren es diesmal? Eine? Zwei?

Mit geschlossenen Augen überlegte Clara, ob sie in der Lage wäre, es zu ignorieren oder einfach nachgeben und aufstehen sollte. Fast als Reaktion darauf kroch ein kribbelnder Juckreiz ihren Arm hinauf. Damit war es entschieden. Besser aufstehen und etwas tun als hier rumzuliegen und zu versuchen, es zu ignorieren.

Sie setzte sich auf und überprüfe ihr mobiGlas. 4:00 Uhr morgens SEZ (Standard-Erdenzeit). Sie schaltete den Alarm aus, den sie optimistisch auf 7:00 Uhr gestellt hatte, und las ihre Nachrichten. Es gab nicht eine einzige Rückmeldung von den Jobs, für die sie sich beworben hatte.

Mist.

Clara hatte gehofft, dass der Umstand, dass Gunther sich bei seinen Kontakten für sie eingesetzt hatte, ihr einen Anschub geben würde. Doch es schien, als wären Crusader Security und Blackjack auf ArcCorp fest entschlossen, ihr keine Aufträge zu geben. Sie dachte, dass die Beziehungen zu den Gilden hier in Stanton keine so große Rolle spielen würden, aber scheinbar war es doch so – zumindest, wenn es darum ging, sie anzustellen.

Sie holte die Stellenanzeigen hervor und überflog alle Anzeigen, die sie bereits am gestrigen Tag angesehen hatte. Sie hatte keinerlei Arbeit, seit sie vor ein paar Tagen einen Mechaniker von Aciedo zu einem funktionsuntüchtigen Comm Array innerhalb des Sektors eskortiert hatte. Die Durststecke hielt nun bereits so lange an, dass sie mit dem Gedanken spielte, selbst einen Comm Array zu sabotieren, nur um einen weiteren Geleitschutzauftrag zu generieren. Doch in ihrem Herzen wusste sie, wenn ihre Situation jemals so aussichtslos werden sollte, würde sie es eher auf Hurston probieren, bevor sie dem Gesetz den Rücken kehrt.

Als sie aufstand, bewegte sie ihre Hand über den Lichtschalter und verzog das Gesicht, als das grelle Deckenlicht erstrahlte. Ihr EZ-Hab war bereits in einem deutlich heruntergekommeneren Zustand als bei ihrem Einzug vor zehn Tagen. Sie spülte sich schnell ihren Mund mit einem halben Schluck abgestandenem Smoltz aus und zog sich an. Das Gewicht ihrer Pistole, als sie diese in ihr Hüftholster steckte, beruhigte Claras Gemüt. Obwohl sie das Ding auf Port Olisar nicht abfeuern konnte, war sie doch froh, es an ihrer Seite zu wissen. Außerdem konnte man nie wissen, wann einem ein potentieller Auftraggeber über den Weg läuft. Das Erscheinungsbild sollte immer der Rolle entsprechen, dachte sie sich, als sie ihr Haar nach hinten glättete und es unter ihre blaue Mütze der Söldnergilde steckte.

Es ist nichts falsch daran, eine Mütze zu tragen, richtig? Wenn die Leute voreilige Schlüsse ziehen, ist es ihre eigene Schuld.

Als sie ihre Stiefel geschnürt hatte, stopfe sie so viel Müll wie möglich vom Tisch in ihre fettverschmierte Tragetasche und ging hinaus zur Station.

Oder zumindest versuchte sie es. Mit einem Seufzer bewegte sie ihre Tasche vor dem Bewegungssensor der Tür hin und her, bis sich diese endlich dazu entschied, zu reagieren. Als EZ-Hab billige Suites bewarb, meinten sie das wörtlich. Nach ihrem nächsten Auftrag, versprach sie sich, würde sie sich nach einem besseren Habitat umsehen oder wenigstens den Aufschlag für den Reinigungsdienst bezahlen.

Nachdem sie den Müll entsorgt hatte, bahnte sie sich ihren Weg durch das leichte Gedränge von Reisenden, die auf Flüge hinunter zum Gasriesen warteten, und ging Richtung Garrity Defense.

 „Ich sage Ihnen, ich kenne mich aus”, sagte Clara. „Nur zu, testen Sie mich.“

„Da bin ich mir sicher“, entgegnete Diego, der Manager der dritten Schicht von Garrity Defense. „Aber ich suche momentan einfach nicht nach Angestellten.“

„Testen Sie mich“, drängte Clara, „und entscheiden Sie dann. Das ist alles, worum ich Sie bitte.“

Aufgrund von Andock- und Versicherungsgebühren sowie den Kosten für das Beladen, Betanken und Instandhalten ihres Schiffes erschöpften sich ihre Mittel rapide. Eine Kostenrechnung ergab, dass sie nur noch für etwa zwei Tage genug Credits hatte, bevor sie entweder in ihrem Schiff leben, auf Essen verzichten oder Schlimmeres tun musste.

Sie dachte sich, ein paar Schichten des Waffen- und Rüstungsverkaufs könnten sie vielleicht solange über Wasser halten, bis sie einen richtigen Auftrag an Land gezogen hatte. Sie konnte sowieso nicht schlafen, also warum nicht?


Diego sah sich ihre Gildenmütze an, zuckte schließlich mit den Schultern und sagte: „Also gut, Sie wollen einen Test? Sehen Sie diesen Typen? Er ist ein Shuttlepilot. Einmal die Woche bleibt er auf Olisar und verbringt wahrscheinlich die halbe Zeit mit dem Ansehen der Produkte, ohne je etwas zu kaufen. Bringen Sie ihn dazu, tatsächlich ein paar Credits auszugeben und wir reden über ein paar Schichten.“

Clara schätze den Mann ab. Der Pilotenanzug, den er trug, war von höherer Qualität als ein Shuttlepilot benötigte – mit Verbindungsstücken für Panzerung, leichten EVA-Manövrierdüsen, und  das Ganze auffallend makellos. Selbst die Stiefel des Mannes waren in perfektem Zustand. Am aufschlussreichsten war jedoch der Umstand, dass er all dies innerhalb der Station trug, wo es doch die meisten Menschen nicht erwarten konnten, nach einem Flug in Alltagskleidung zu wechseln.

Sie stellte sich neben ihn und blickte auf die Auslage mit Gewehren an der Wand. Ein Moment verging, bevor sie sagte: „Sie wollen sich die S71 holen?“

“Nein, danke”, erwiderte der Mann.

„Das ist gut, denn ich arbeite hier nicht.“

„Oh, Verzeihung, ich dachte –“

„Nein, schon okay.“ Clara trat einen Schritt zurück und fokussierte ihren Blick auf eines der unteren Regale, das ein paar Zielfernrohre ausstellte.“

„Sie hatten etwas über das S71 gesagt?“, fragte der Mann und zeigte dabei auf das elegante, schwarze Gewehr.

„Ich wollte Ihnen raten, es sich nicht zu kaufen.“

„Warum das?“

„Weil das Tragen dieses Gewehres Sie zum Ziel macht. Wenn Sie sich das umschnallen, wird Sie jeder im Raum für einen ernstzunehmenden Mann halten. Ich meine, schauen Sie sich das Ding doch mal an. Es schreit geradezu: „Ich bin eine Gefahr.““ Clara starrte ins Leere so gut sie konnte und fuhr mit sanfterer Stimme fort: „Mein Expartner Gunther trug eins von diesen. Sicher, er hat damit viel Gutes bewirkt, und ja, es gibt nun definitiv weniger Gesetzlose da draußen. Aber glaube ich, dass er heute noch am Leben wäre, hätte er eine weniger beeindruckende Waffe gewählt? Da können Sie Ihren Arsch drauf verwetten.“

Der Mann stand mit offenem Mund da, als sie fertig war.

„Ich weiß, es steht mir nicht zu, Ihnen zu sagen, was Sie zu tun haben. Ich habe mir nur geschworen, dass, wenn ich jemals jemanden sehe, der im Begriff ist, den gleichen Fehler zu machen wie er, ich ihn warnen würde, wenn ich könnte.“ Plötzlich surrte ihr mobiGlas, um sie auf einen eingehenden Anruf hinzuweisen. „Wie dem auch sei, ich muss los.“

Mit diesen Worten drehte sich Clara um und ging Richtung Tür, während sie Diego beim Vorbeigehen zuzwinkerte. Um die Ecke, setze sie sich hin und holte ihr mobi hervor.

Sie war etwas überrascht, dass der Anruf von Eckhart Security kam. Sie hatte von dem Unternehmen gehört, als sie noch Teil der Gilde war, wusste aber nichts darüber, abgesehen von ihrem Ruf, es mit den Regeln nicht so ernst zu nehmen.

Allerdings war ihr eigener Ruf momentan auch nicht der beste.

Sie antwortete: „Hallo?“

„Ja, spreche ich mit Clara Lin?“, fragte eine raue Stimme, die zu einem gleichermaßen rauen Gesicht gehörte. „Mein Name ist Miles Eckhart.“

Eine Nachricht vom Chef höchstpersönlich, dachte sich Clara. Das ist etwas.

„Ein Freund von Ihnen hat mich heute Morgen angerufen und hatte ein paar interessante Dinge zu sagen.“

Sie besaß momentan eigentlich nur einen Freund im Universum. „Gunther?“

„Genau der. Wir sind uns vor ein paar Jahren über den Weg gelaufen und – lange Rede, kurzer Sinn – ich schuldete ihm einen Gefallen. Ich schätze, das wären dann Sie.“

„Sie geben mir einen Auftrag?“, fragte Clara und versuchte dabei nicht zu viel Hoffnung in ihre Stimme sickern zu lassen.

„Immer mit der Ruhe, wir führen lediglich ein Vorstellungsgespräch.“

„Was möchten Sie wissen?“, fragte Clara.

Der Kunde von Garrity Defense kam an ihr vorbei. Er versuchte Augenkontakt mit ihr zu vermeiden, während er einen Schritt schneller ging und hinter der Ecke verschwand.

„Nicht über die Comms. Ich bin da etwas altmodisch”, sagte Miles. „Ich sende Ihnen meinen Aufenthaltsort.“ Ein Popup zeigte, dass sie die Koordinaten erhalten hatte. „Eines noch: Seien Sie bereit, sofort loszulegen.“

Als die Verbindung abbrach, steckte der Manager von Garrity Defense seinen Kopf aus dem Laden und eilte zu ihr hinüber.

„Das sind Sie“, sagte Diego. Was haben Sie zu ihm gesagt? Er hat ein S71 und jedes Zubehörteil gekauft, das wir dahaben. Der Job gehört Ihnen.“

„Danke, ich melde mich“, antwortete Clara und ließ einen leicht verwirrten Diego zurück, als sie aufbrach, um ihre Ausrüstung zu holen.

Clara hatte Levski noch nie zuvor besucht und als sie die Station betrat, hatte sie sofort das Gefühl, dass dies eine gute Entscheidung gewesen war. Sie wusste von der People’s Alliance, doch die örtliche UEE-Feindlichkeit verpasste ihr dennoch eine Gänsehaut. Sie hatte nie im Militär gedient oder ernsthaft darüber nachgedacht, ein Bürger zu werden, doch war sie bereits in der Vergangenheit außerhalb der UEE gewesen. Und wenn sie vor die Entscheidung gestellt würde, zwischen dem Schlamassel hier draußen und dem innerhalb des Imperiums zu wählen, wäre jener, bei dem man zu jeder Zeit einen Hamburger oder einen Medpen bekommen konnte, der klare Sieger.

Die riesige Statue eines toten Kindes in der Lobby half der Stimmung auch nicht wirklich auf die Sprünge.

Sie ignorierte die aggressiven Händler auf dem Basar und bahnte sich ihren Weg zum Café Musain, der ansässigen Bar. Als sie die Treppen hinunterstieg, war sie überrascht, welch gemütlichen Eindruck die Bar machte. Die warme Beleuchtung, die gealterte Kunst an der Wand, der anhaltende Geruch von abgestandenem Stim in der Luft, all das erinnerte sie an die Orte an denen sie einst –

Clara drängte diese Gedanken aus ihrem Kopf. Sie musste sich jetzt konzentrieren.

Da. Sie erblickte Eckhart, der an einem Tisch seitlich zur Bar saß. Der Drink, den er hielt, schwappte in seinem Glas leicht hin und her, während er auf sein mobi blickte.

Clara näherte sich ihm und war gerade im Begriff, sich vorzustellen, als –

„Nehmen Sie Platz. Ich werde gleich bei Ihnen sein.“

Clara zog den ihm gegenüberstehenden Stuhl heran, setzte sich und wartete. Sie bemerkte seine besonders dicke Jacke und fragte sich, ob sie Waffen verbarg oder ob sie gepanzert war. Wahrscheinlich beides, kam sie zum Schluss.

„Möchten Sie einen Drink?“, fragte er, während er sein mobi deaktivierte.

„Nein, danke“, erwiderte sie.

„Gut“, sagte er, bevor er einen großen Schluck von seinem nahm. „Dann lassen Sie uns zu Sache kommen. Mit welcher Hand schießen Sie?“

„Sie zögerte einen Moment, bevor sie antwortete: „Links.“

„Lassen Sie mich sehen.“

Clara hob ihre Hand und streckte sie aus. Miles nahm einen weiteren Schluck, während er sie sich ansah. Ihre Hand war ruhig.

„Nun die andere.“

Nach einem tiefen Atemzug streckte Clara ihre rechte Hand aus. Das leichte Zittern war sofort erkennbar.

„Nicht gut, aber definitiv nicht die schlechteste, die ich gesehen habe. Sind sie clean?“

„Drei Monate“, antwortete Clara, während sie ihren Arm runternahm.

„Gut.“ Miles holte wieder sein mobi hervor und schickte ihr eine Datei. „Ich habe Ihnen gerade die Koordinaten für die Bergung einer Blackbox gesendet.“

„Moment, Sie haben mich den ganzen Weg hierher kommen lassen, nur um sich meine Hände anzusehen?“

“Sie wären überrascht, wie viele Bewerber ich aussortieren kann, nur indem ich sie auffordere, zu mir zu fliegen”, sagte Miles. „Außerdem ist es viel schwerer, jemanden aufs Kreuz zu legen, wenn man ihn persönlich kennengelernt hat.“ Miles leerte seinen Drink. „Nun, einer meiner Kunden hat eines seiner Schiffe verloren und möchte die Sache diskret behandelt wissen. Sie sollen die Flugdaten bergen, bevor es die Versicherung kann. Schauen Sie es sich an und sagen Sie mir, ob Sie das erledigen können.“

Clara holte den Vertrag hervor und sah ihn durch. Schien unkompliziert zu sein. Das Schiff war in der Nähe des Asteroidengürtels verloren gegangen, der Crusaders Mond Yela umringt. Nicht sonderlich gefährlich – zumindest nicht gefährlicher als der Rest von Crusader. Die Bezahlung war etwas niedrig, was sie auch ansprach.

“Verdammt richtig, sie ist niedrig”, sagte Miles. „Dies ist nur eine Probemission. Wenn Sie die erledigen, wird es weitere Jobs und mehr Credits geben. Wenn Sie’s vermasseln, dann habe ich wenigstens meine Schuld gegenüber Gunther beglichen. Was sagen Sie?“

Als sie noch Teil der Gilde war, wäre sie vom Tisch aufgestanden und ihres Weges gegangen. Zwar hatte Miles nichts getan oder gesagt, das ihr Misstrauen weckte, aber eines der ersten Dinge, die sie als Söldner gelernt hatte, war ihrem Gespür zu vertrauen. Momentan sagte es ihr, dass Miles nicht die Art von Mensch war, mit dem sie sich auf ein Geschäft einlassen sollte. Es sagte ihr, sie solle einfach nach Olisar zurückkehren und dort Waffen und Rüstung an Menschen verkaufen, die sie wahrscheinlich nicht brauchten.

Sie akzeptierte den Auftrag dennoch.

Clara schloss ihren vierten und letzten Scan ab. Abgesehen von einer schwachen EM-Signatur, die von den noch funktionstüchtigen Batterien verursacht wurde, die überall im Wrack verteilt waren, war inmitten der Asteroiden alles ruhig.

Es war etwas eigenartig, eine Mission auf sich allein gestellt zu absolvieren. Vorsicht war entscheidend. In der Vergangenheit war sie mit Gunther für fünf Jahre geflogen sowie mit Jenn und Tal für die letzten zwei Jahre. Das Arbeiten in der Gruppe bedeutete immer, dass man jemanden hatte, der einem den Rücken freihält. Ein Soloflug war eine ganz andere Geschichte.

Sie scannte ein letztes Mal, um ganz sicher zu gehen, und flog ihre Buccaneer näher an das Wrack heran, das einst eine Constellation gewesen war. Wer auch immer das zu verantworten hatte, war sehr gründlich gewesen, so viel ist sicher. Leicht rotierend, richtete sie die Scheinwerfer ihres Schiffes auf die verbogene und zerfetze Brücke aus. Die Blackbox war wahrscheinlich noch immer da drinnen. Clara überlegte sich, ob sie ihr Schiff ganz herunterfahren oder es laufen lassen sollte, für den Fall, dass sie einen schnellen Abgang machen musste. Schließlich entschied sie sich dafür, nur den Antrieb zu deaktivieren und den Rest der Systeme anzulassen, und zwar als Vorsichtsmaßnahme und nicht, weil es dort draußen ohne die Lichter ihres Schiffes richtig gruselig werden würde.

Sie prüfte nochmals die Sauerstoffsättigung, die Dichtungen ihres Anzuges sowie ihre Pistole und ihr Gewehr, bevor sie schließlich die Entriegelung des Cockpits betätigte. Das Cockpitglas fuhr hoch und mit einem sachten Abstoßen von ihrem Sitz trieb sie in den luftleeren Raum. Sie rotierte um ihren Schwerpunkt, so dass der helle Ball Yela unter ihr anstatt über ihr war.

Dem Lichtkegel ihrer Buc folgend, ließ sie ihre Manövrierdüsen langsam Vorwärtsschub geben und räumte auf dem Weg vorsichtig kleine Wrackteile aus ihrem Weg. In der Gilde haben sie neuen Mitgliedern immer „DBDU“ beigebracht: Dummheit bringt dich um. Selbst dann hatte ein Drittel der Söldnertodesfälle nichts mit Gesetzlosen zu tun, die sie vom Himmel pusteten, sondern mit Kleinigkeiten wie dem Versäumnis, genau auf die Sauerstoffsättigung zu achten oder einen extra Medpen mit sich zu führen. Diese Arbeit war schon gefährlich genug, ohne dass man selbst dazu beitrug.

Clara deaktivierte ihre EVA-Manövrierdüsen und ließ sich die letzten Meter treiben, bis sie das Cockpitglass mit einem dumpfen Ton traf. Das Schiff ächzte und knarrte, als Metall aneinander rieb und sich dann wieder beruhigte. Sie erleuchtete das Innere mit ihrer Taschenlampe und sah, dass die Blackbox noch immer sicher an dem Ort verweilte, an den sie gehörte.

Nun einen Weg hinein finden.

Sie hatte selbst nie auf einer Connie Dienst geschoben, aber schon mal gegen eine gekämpft. Wenn sie der Angreifer gewesen wäre, wären ihre ersten Ziele die Geschütztürme gewesen und nach dem, woran sie sich erinnern konnte, waren die nicht gerade dafür bekannt, am Schiff fixiert zu bleiben, nachdem man sie zerstört hatte.

Sie drehte sich so, dass sie relativ zum Schiff richtigherum ausgerichtet war und zog sich zur Oberseite der Brücke. Wie vorausgeahnt, klaffte ein gezackter Riss, wo einst der obere Geschützturm gewesen war. Clara kletterte kopfüber in den leeren Geschützturmschacht, dorthin, wo die Notausstiegsklappe die Brücke versiegelt hatte, nachdem der Geschützturm abgerissen war. Sie war gerade im Begriff, die Klappe manuell zu überbrücken, als sie es bemerkte.

Die Manövrierdüsen eines sich nähernden Schiffes.

Hier geht es zu Episode 2.

Übersetzung:  Malu23   Korrektur:  alreadytaken  Originaltext