Digitale Archäologie
Seit Jahren hatte Theo versucht, ein Schiff vom Model Gailforce in die Hände zu bekommen, das unter Technik-Enthusiasten bekannt ist, weil es nie auf den Markt kam, nachdem überbordende Kosten den Hersteller in die Pleite getrieben hatten. Beim Rundgang durch die Ausstellung fand Theo die zerstörte Hülle einer Gailforce, die zum Verkauf stand. Doch trotz seiner Bemühungen konnte er den exorbitanten Kaufpreis des privaten Sammlers nicht herunterhandeln. Für den Rest des Tages redete Theo unaufhörlich über das Schiff, bis Jovi beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Man sollte Jovi sein Handeln jedoch nicht als Altruismus anrechnen, da Resurrecting Icons behauptet, dass Jovis eigentliche Motivation war, „Theo zum Schweigen zu bringen“. Er machte den Sammler an diesem Abend in der Hotelbar ausfindig und war nach einer Nacht voller Drinks in der Lage, den Preis herunterzuhandeln. Nicht nur das, er schaffte es auch, einen Satz der originalen Baupläne des Schiffes dazuzubekommen.
Theo benutzte die Blaupausen, um das Schiff zu reparieren, stieß aber auf ein Problem, als beschädigte Daten einige der Seiten unlesbar machten. Jovi recherchierte, wo sie Kopien dieser Seiten erhalten konnten und musste schockiert feststellen, dass Blaupausen oft schwerer zu finden waren als die Schiffe selbst. Die Tatsache, dass die Gailforce-Blaupausen nach nur wenigen Jahrzehnten praktisch verschwunden waren, verblüffte Jovi.
Nachdem er Theo bei der Reparatur und Restaurierung des Gailforce-Modells zugesehen hatte, verstand er, dass Schiffsblaupausen ein wesentlicher Teil der Luft- und Raumfahrtgeschichte sind und war überrascht, dass niemand daran gedacht hatte, eine Art Archiv dieser Dokumente zusammenzustellen. Jovi sah eine Gelegenheit, seinen natürlichen Geschäftssinn mit seiner Leidenschaft für Geschichte zu kombinieren.
Im Jahr 2873 brach Jovi die Schule ab, löste seinen Treuhandfonds auf und gründete mithilfe von Theo Esperia. Das Unternehmen wurde nach einem kleinen, in Sammlerkreisen bekannten Schiffshersteller benannt, der auf tragische Weise ausgelöscht wurde, als das Orion-System an die Vanduul fiel. Das ursprüngliche Ziel von Esperia war es, Schiffsblaupausen zu sammeln und zu bewahren, damit nicht noch mehr davon im Sand der Zeit verloren gehen.
Jovi und Theo begannen, so viele Schiffsblaupausen wie möglich zu kaufen. Dann verlangten sie eine wiederkehrende Gebühr für den Zugang zu diesen Aufzeichnungen, damit Sammler ihre wertvollen Schiffe nach den ursprünglichen Spezifikationen restaurieren konnten. Jovi durchforstete das Universum und zahlte gutes Geld für jede Blaupause, die er finden konnte. Es dauerte nicht lange, bis Esperia eine beeindruckende Datenbank angesammelt und sich unter Sammlern einen Namen als Anlaufstelle gemacht hatte.
Doch das Abo-Modell war nicht lukrativ und Esperia hatte Mühe, einen Gewinn zu erzielen. Nachdem Theo sein Studium abgeschlossen hatte, begann er, alte Schiffe zu kaufen und zu verkaufen, nachdem er sie mithilfe der Esperia-Entwürfe restauriert hatte. Jovi machte kräftig Werbung für diese Restaurierungen, um zu zeigen, was mit ihrem Service möglich war. Es dauerte nicht lange, bis Theos Ruf als begabter Restaurator mehr Interesse auf sich zog als die Blaupausen. Eines Morgens wartete Victor Hurston geduldig auf die beiden vor ihrem kleinen Büro in Kutaram auf Terra. Was er vorschlug, sollte die Ausrichtung des Unternehmens nachhaltig verändern.