Der Großteil der Waffenhersteller produziert neben Waffensystemen auch andere Güter, um ihre Produktlinien zu diversifizieren. A&R produziert Reaktoren, GreyCat stellt Buggies her und sogar Behring, heute als der beste Hersteller von Laserwaffen bekannt, konstruiert nebenher Schildgeneratoren. Die Firma Klaus & Werner ist da anders, sie stellt ausschließlich Waffen her, aber dafür sehr gute.
Diese einfache Philosophie war das geistige Kind von Hector Klaus, einem erfolgreichen Waffenkonstrukteur, der vor allem daran glaubte, dass ein schlichtes Design der Schlüssel sei, um in Kampfsituationen zu triumphieren. Seit langem hatte er sich dafür eingesetzt, Waffen mit so wenig beweglichen Teilen wie möglich zu konstruieren, um die Lieferkette so kurz wie möglich zu halten. Zudem überdachte er, wo immer möglich, die Rolle von Waffensystemen neu. Seine Karriere begann in Behrings berühmten Laboren auf Terra, wo seine Entwürfe gefeiert, seine Philosophie jedoch ignoriert wurde. Militärische Aufträge sind am lukrativsten, wenn die beauftragte Firma fortwährend Ersatzteile, Upgrade-Kits und andere Produkte zur Instandhaltung der Waffen produzieren und an den Auftraggeber verkaufen kann. Erst die zufällige Begegnung mit Jassica Werner, der Witwe eines reichen Industriellen, führte dazu, dass Klaus den Konzern Behring verließ und eine eigene Firma auf Grundlage seiner Prinzipien gründete.
In den folgenden Jahren verdiente sich Klaus & Werner viel Anerkennung im Waffengeschäft. Zivile Piloten jeglicher Herkunft schätzen die effektiven Waffensysteme, welche zu erschwinglichen Preisen zu erwerben sind. Auch die Handfeuerwaffen der Firma sind äußerst beliebt. Im militärischen Sektor hatte Klaus & Werner allerdings bisher nur wenig Erfolg. Wiederholte Gebote für militärische Aufträge hatten nur symbolische Bestellungen zur Folge, da sich die Armee und die Marine weiterhin auf Behring und andere bewährte Waffenschmieden verlassen.
Die CF-Baureihe
Die wesentliche Einschränkung von Laserwaffen ist ihr geringes Schadenspotential. Laser laden sich zwar schnell auf, sind präzise und haben eine Auswirkung auf eine Vielzahl von Schilden und Panzerungen, doch trotz aller Versuche, die Effektivität dieser Waffen zu verbessern, hat es noch niemand geschafft, eine Laserwaffe zu entwickeln, die so viel Schaden wie Neutronenkanonen oder kinetische Waffen verursachen kann. Die meisten Ingenieure versuchen dieses Problem zu umgehen, indem sie die Reichweite und Präzision ihrer Laserwaffen erhöhen. Auch hier geht Klaus & Werner seinen eigenen Weg. Die Laser der CF-Baureihe basieren auf einem völlig anderen Prinzip: in kürzester Zeit über einen weiten Bereich die größtmögliche Anzahl an Treffern zu landen. Drei Modelle der CF-Baureihe, Bulldog, Badger und Panther, sind gegenwärtig für den Großteil von Klaus & Werners Voyager Direct-Verkäufen verantwortlich.
CF-007
Die CF-007 Bulldog wurde von Klaus & Werner als Einsteigermodell am Markt platziert und soll mit seinem günstigen Preis neuen Piloten das Repeater-Konzept näherbringen. Die Hoffnung dabei ist, dass Piloten, die eine Bulldog als Erstwaffe erworben haben, sich an dieses Waffensystem gewöhnen und sich bei der Aufrüstung auf eine stärkere Bewaffnung wieder für Klaus & Werner entscheiden, anstatt zu Behring zu wechseln und mit völlig neuen Waffenspezifikationen konfrontiert zu werden. Die Bulldog ist mit einem sequenziellen dreiläufigen Design ausgestattet, das sich durch hohe Feuerraten auszeichnet und dabei in der Lage ist, eine hohe Genauigkeit aufrechtzuerhalten. Das insgesamt niedrige Schadenspotential wird durch den niedrigen Energieverbrauch wieder wettgemacht. Rezensionen der Bulldog waren allerdings nur mittelmäßig und viele von ihnen gaben die Empfehlung, sich eine Waffe höherer Qualität auszusuchen, sofern genug Geld vorhanden ist.
CF-117
Der CF-117 Badger Laser Repeater ist für mittlere Reichweiten ausgelegt und stellt die nächste Stufe in der CF-Baureihe dar. Technisch gesehen ist die Badger nur eine aufgemotzte Bulldog (mit etwas mehr Stil, um reichere Kunden anzulocken). Infolgedessen erbte die Badger auch die Energieprobleme der Bulldog, was zu einem schlechten Verhältnis von Energieverbrauch zu Schadenspotential führte. Die Befürworter des Repeater-Konzeptes überspringen gewöhnlich die Badger, wenn sie ihre Waffensysteme aufrüsten. Es sein denn, ihre Schiffe sind so ausgelegt, dass die stärkere CF-227 Panther eine ineffektive Wahl wäre.
CF-227
Die CF-227 Panther stellt die Spitze von Klaus & Werners Repeater-Produktlinie für kleinere Schiffe dar. Sie überwindet die Grenzen, die den Varianten Bulldog und Badger gesetzt sind und erschafft ein wahrhaftiges "Fire and Forget"-Waffensystem mit einem achtbaren Verhältnis von Energieverbrauch zu Schadenspotential. Piloten, die es sich leisten können, ihre Raumschiffe mit Panthers auszurüsten, sowohl bezogen auf die Energiekapazität ihres Schiffes als auch auf den Anschaffungspreis der Waffe, bereuen ihren Kauf nur selten. Die größte Einschränkung des Waffensystems ist seine mangelhafte Energieeffizienz.
Mass Driver (Massebeschleuniger)
Klaus & Werners zweite, weniger umjubelte Produktlinie ist seine Reihe von Mass Drivern. Diese ballistischen Waffen sind in der Lage, verschiedene Arten von Munition abzufeuern und verfügen über eine generell höhere Durchschlagskraft gegen Schilde, erkauft durch die Notwendigkeit, die Munition ersetzen zu müssen. Der niedrige Energiebedarf dieser Waffen ist ideal für Piloten, die sparsam mit der ihnen zur Verfügung stehenden Energie umgehen müssen und auf eine niedrige EM-Signatur Wert legen. Klaus & Werner produziert momentan einen 60mm Mass Driver mit harten Projektilen für den zivilen Markt sowie andere Kaliber in begrenzter Stückzahl. Der größte Kritikpunkt dieser Waffen ist ihre begrenzte Magazingröße. Daher kann man auf dem Zubehörmarkt eine Reihe von Upgrades erwerben, die diesem Problem etwas Abhilfe schaffen.
Obwohl Klaus & Werners Mass Driver-Produktlinie einen holprigen Start hatte, haben sich die Verkaufszahlen in den letzten Jahren jährlich vervierfacht. Der Grund dafür ist vermutlich der Anstieg von Angriffen der Vanduul im Grenzgebiet verbunden mit der Annahme, dass Mass Driver einen höheren Schaden bei den Vanduul-Scythes anrichten als einfache Laserwaffen. Obwohl militärische Untersuchungen diese Vermutung nicht unterstützen, hat sie sich doch in das Unterbewusstsein vieler eingebrannt und dazu geführt, dass Grenzwelten ihre Milizen in großem Stil mit Mass Drivern ausgerüstet haben.
Handfeuerwaffen
Die wahrscheinlich berühmteste Waffe im Sortiment von Klaus & Werner ist das "Model II Arclight", eine Laserpistole, die als Kyle Fenris' Zweitwaffe in der Hit-Serie "The Frontier" Bekanntheit erlangte. Fenris' zuverlässige Arclight wurde so sehr mit dem Protagonisten in Verbindung gebracht, dass sich die Produzenten der Serie einmal gezwungen sahen, von einem Lizenzvertrag mit dem Waffenhersteller VOLT zurückzutreten, nachdem die Fans sehr erbost auf den Wechsel der Waffe reagierten und die Quoten der Show in den Keller gingen. Es ist also nicht verwunderlich, dass das Model II Arclight auf dem zivilen Markt ausgesprochen beliebt geworden ist. Es ist die Waffe, die man am ehesten unter einem Kissen finden kann oder in Form eines Plastikspielzeugs in den Händen von Kindern, die sich vorstellen, die Galaxis vor den Vanduul zu retten.
Die andere Seite der Medaille ist, dass die Arclight heute so sehr zu einer Modeerscheinung geworden ist, dass ernsthafte Waffenkenner diese Waffe kaum noch ernst nehmen. Trotz alledem ist die Arclight eine Laserpistole mit hoher Qualität und der wohl besten Verbindung zwischen Waffe und Optiglass in der Branche. Arclights sind langlebig und das Fehlen von beweglichen Teilen, ganz nach Klaus' Philosophie, macht sie im Gegensatz zu Waffen anderer Hersteller so widerstandsfähig, dass sie in den verschiedensten Extrembedingungen tadellos ihren Dienst versehen.