Portfolio: Anvil Aerospace

Anvil Aerospace ist eine der ersten Erfolgsgeschichten Terras. Gegründet im Jahre 2772, lieferte Anvil für nahezu zwei Jahrhunderte verlässlich militärische Ausrüstung an die UEE-Marine. Die ursprüngliche Entwicklungsabteilung von Anvil befand sich in Nova Kiev auf Terra, wo sich auch heute noch das Hauptquartier des Unternehmens befindet. Während der ersten siebzig Jahre der Existenz von Anvil Aerospace wurde jedes Entwicklungsprojekt von seinem Gründer J. Harris Arnold persönlich geleitet. Arnold, ein exzentrischer Raumschiffdesigner der alten Schule, der darauf bestand, jeden einzelnen Aspekt der Subsysteme seiner Designs abzusegnen, war eine geliebte Figur in einer ansonsten erbarmungslosen Industrie. Heute betreibt Anvil Fabriken auf drei Dutzend Kernwelten der UEE, hält jedoch weiterhin daran fest, alle Systeme selbst herzustellen und jede Veränderung an einem Raumschiff vom Vorstandsvorsitzenden absegnen zu lassen.

Der Name des Unternehmens stammt aus einem Zitat aus Robert Calvins berühmter Rechtfertigung für die Expansion der UEE, welche erklärte, dass Rüstungsausgaben „die Öfen der Expansion anheizen und den Amboss (Anvil) der Innovation schlagen“ würden. Man kann dem kaum widersprechen: Die Öfen der Expansion zu befeuern, ist genau das, was Anvil seit dem ersten Tag getan hat. Das Unternehmen hat über die Jahre hinweg Dutzende erfolgreiche und ikonische militärische Raumschiffe entwickelt, einschließlich der Hurricane, Osprey, Devastator, Hornet und Gladiator. Keine militärische Offensive wurde in den letzten zwei Jahrhunderten ohne Raumschiffe von Anvil an ihrer Spitze gestartet und kein Träger im Territorium der UEE operiert heute ohne wenigstens eine Schwadron Jäger, die von Anvil entwickelt wurden. Tatsächlich haben Raumschiffe von Anvil mehr Abschüsse in Raumkämpfen gesammelt als jedes andere militärische Raumschiff. Insbesondere Hornets haben mehr feindliches Kriegsgerät zerstört (gemessen in Star Credits) als alle anderen Raumjäger der Marine zusammen.

Zivile Raumschiffe

Anvils zivile Baureihe ist relativ neu, eine Entscheidung, der viele im Unternehmen zunächst Widerstand entgegengebrachten. Die generelle Meinung war, dass die Produktion von zivilen Varianten dedizierter militärischer Raumschiffe die Marke verwässern würde; Anvils sorgfältig gepflegte Position als Speerspitze des Militärs würde in Gefahr geraten. Die Debatte über diese Streitfrage zog sich so sehr in die Länge, dass sie Gefahr lief, das Unternehmen in zwei sich gegenüberstehende Gruppen zu spalten, insbesondere als der zivile Flügel die militärischen Designs formell für den zivilen Markt lizensierte.

Letztendlich war all dies umsonst, da sich die UEE mit einer überraschenden Lösung in die Diskussion einmischte: Tatsächlich bevorzugten sie das Konzept, Zivilisten militärähnliche Waffen zur Verfügung zu stellen, insbesondere jenen, die an den fernen Grenzen des Reiches lebten. Es wurde argumentiert, dass lokale Miliz-Schwadronen mit Hornets, deren Spezifikationen leicht unter denen der Militärversion liegen, aber noch immer furchterregend sind, eine bessere Abschreckung abgeben würden als eine Drake Cutlass-Schwadron.


Der Prozess, ein Raumschiffdesign wie das der Hornet in eine zivile Variante umzuwandeln, ist komplexer als es scheint. Die Geheimhaltungsvorschriften der UEE haben zur Folge, dass im Schnitt 60% der Hardware eines Raumschiffes schlichtweg nicht der Öffentlichkeit angeboten werden kann. Einige dieser Systeme, wie militärische Gatling-Kanonen, können aufgrund des modernen, modularen Designs relativ problemlos ersetzt werden. Doch sind von diesen Anforderungen ebenfalls harmlose Systeme wie Ruderpedal-Stiefelhalterungen oder Cockpitversiegelungsstreifen aus Gummi betroffen. Designteams müssen praktisch doppelblind arbeiten und vorhandene Systeme ersetzen, ohne Zugriff auf ihre militärischen Pendants zu haben. In einigen Fällen sind Designer gezwungen, Subsysteme einzig basierend auf öffentlich verfügbaren Holographien zu rekonstruieren, während das Team, das die originalen Systeme entwickelte, völlig ahnungslos direkt nebenan seiner Arbeit nachgeht.

Die Zukunft

Da sich sowohl die Ausgaben für militärische als auch zivile Raumschiffe auf einem Allzeithoch befinden, sieht die Zukunft für Anvil rosig aus. Der Kampf der UEE gegen die scheinbar wachsende Bedrohung der Vanduul führt zu fortwährend ansteigenden Verkäufen des Raumüberlegenheitsjägers Hornet und des Bombers Gladiator. Jeden Monat werden Tausende von ihnen an die Träger, welche sich an der Frontlinie befinden, ausgeliefert und im Zuge der Konstruktion weiterer Fabriken wird sich diese Zahl noch erhöhen. Auf dem zivilen Markt hält sich die Hornet beständig an der dritten Stelle der Verkäufe von einsitzigen Raumschiffdesigns, alleinig überflügelt von der Aurora und der 300i. Die kürzliche Vorstellung der zivilen Variante der Gladiator scheint eine ähnliche Erfolgsgeschichte zu werden.

Übersetzung:  Malu23   Korrekturlesung:  Mr_Yoshi   Originaltext