Design: Heilung des Characters



In den frühen Tagen der Entwicklung von Star Citizen haben wir Chris Roberts‘ Vision einer neuartigen, interessanteren Todes-Spielmechanik vorgestellt. Mehr darüber könnt ihr im Artikel „Death of a Spaceman“ erfahren. In Star Citizen hat der Tod eines Spielers ernsthafte Konsequenzen und soll mehr sein als Sterben und kurz darauf wieder aufzuerstehen. Weg von den Mechaniken, die ihr aus anderen Shootern wie etwa Call of Duty kennt. Ihr könnt die Zerstörung eures Schiffes und auch die Wunden eines Bodenkampfes überleben, doch es ist ebenso möglich, dass ihr euren Charakter permanent verliert. Diese Spielmechaniken haben wir in der Vergangenheit noch nicht benötigt. Arena Commander ist eine Simulation, ein „Spiel im Spiel“, welches keinen Tot kennt. Mit dem baldigen Start des FPS-Moduls wird sich dies ändern.

In der Vergangenheit hat es unzählige Systeme gegeben, die Gesundheit und den Tod des Spielers in das Gameplay zu implementieren. Vom Einsammeln von Medi-Packs in Wolfenstein über das „Auferstehen“ in den Regenerationskammern von Bioshock bis hin zur Heilungsmechanik von Call of Duty, welche vom Spieler nur verlangt, dass er eine Zeitlang nicht verletzt wird. Wir mussten eine Balance zwischen Realismus und Spielspaß finden. Aber noch viel wichtiger war, der Vision von Chris Roberts treu zu bleiben. Wir wollen, dass jedes Feuergefecht von Bedeutung ist und der Spieler sowohl die Konsequenzen seiner Siege als auch seiner Niederlagen spürt. Die Ergebnisse unserer Bemühungen möchten wir euch hier vorstellen.

Die Charakter-Gesundheit

Die Gesundheit basiert auf einem System, welches sich auf die einzelnen Körperteile des gespielten Charakters bezieht. Da Körperteile wie Arme und Beine eigenständig Verletzungen erleiden können, wirkt sich dies auf die Spielweise und damit auch auf die Taktik in Star Marine und den späteren FPS-Komponenten von Star Citizen aus. Es gibt keine allgemeine Gesundheit mehr. Stattdessen verfügt der Charakter über zehn verschiedene Körperteile, genannt Gliedmaßen, die voneinander unabhängig verletzt werden können und zusammen die Gesamtgesundheit des Charakters bestimmen. Wie groß die Verletzung ist, welche ein bestimmter Körperteil davonträgt, hängt auch davon ab, ob und wie gut dieser geschützt ist. Es gibt für jeden Körperteil vier verschiedene Zustände:

 
› Normal: Keine Probleme, ab in den Kampf

› Leicht verletzt: Diese Art von Verletzungen können durch Flammen, Funken, Streifschüsse oder Ähnliches ausgelöst werden. Der entsprechende Körperteil kann zum größten Teil noch normal verwendet werden.

› Schwer verletzt: Ein schwer verletzter Körperteil kann nicht mehr verwendet werden, bis dieser entweder vor Ort oder in einer Krankenstation medizinisch versorgt wurde. Auch wirken sich die Schmerzen bereits stark auf den allgemeinen Zustand und die Mobilität des Charakters aus. Ist ein Bein des Spielers schwer verletzt, kann er sich nur noch kriechend fortbewegen.

› Zerstört: Wird ein Körperteil zerstört (z.B. wenn ein Arm abgerissen wird), erleidet der Spieler extrem starke Schmerzen. Hilfe ist sofort nötig, weil die damit verbundenen starken Blutungen zum Tod des Charakters führen können. Zerstörte Gliedmaßen wie Beine und Arme sind für den Spieler verloren und können nicht mehr benutzt werden, auch wenn ein Mitspieler sofort medizinische Hilfe leistet, um wenigstens das Leben des Verletzten zu retten. Verlorene Körperteile können zu einem späteren Zeitpunkt in einer medizinischen Einrichtung durch geklonte oder künstliche Komponenten ersetzt werden.

Die Gliedmaßen

Im derzeitigen System gibt es 10 verschiedene Gliedmaßen/Körperteile.

› Kopf

› Torso

› Rechter Oberarm

› Rechter Unterarm (inkl. Hand)

› Linker Oberarm

› Linker Unterarm (inkl. Hand)

› Rechter Oberschenkel

› Rechter Unterschenkel (inkl. Fuß)

› Linker Oberschenkel

› Linker Unterschenkel (inkl. Fuß)

Erkennen von Verletzungen


Es gibt viele Möglichkeiten, Verletzungen zu erkennen. Dies sind nur einige von ihnen:


› Visuell: Ähnlich wie bei den Raumschiffen, erkennt man am Körper eines Spielers die Verletzungen der entsprechenden Gliedmaßen.

 
› HUD/mobiGlas: Das HUD zeigt Verletzungen der Körperteile an, falls man entweder biometrische Überwachungskomponenten im Kampfanzug oder ein entsprechendes Modul für das mobiGlas besitzt.

 
› Externe Scanner: Der Gesundheitszustand eines Spielers kann auch mit Hilfe von Scannern, wie sie in medizinischen Einrichtungen verwendet werden, oder mobilen Scaneinheiten für das HUD erfasst werden. Besitzt der Spieler keine Möglichkeit, den eigenen Gesundheitszustand durch elektronische Systeme zu überprüfen, so muss er auf andere Indikatoren wie Kurzatmigkeit, Humpeln, Tunnelblick oder das Fehlen von Gliedmaßen achten.

Heilung

Wie bereits beschrieben sollen die Spieler den Tod ihres Charakters möglichst vermeiden, weil es eben keinen „normalen“ Respawn geben wird, wie man es aus anderen Spielen kennt. Darum kommen wir nun zur Heilung des Charakters und seiner Körperteile. Das Konzept ist einfach. In der Welt von Star Citizen ist es schwer einen Charakter einfach so zu töten, viel mehr wird man ihm mehr oder weniger starke Verletzungen beibringen, welche ihn kampfunfähig machen. Ein verletzter Spieler, der sich nur noch mit Mühe und Not bewegen kann oder gar vollständig bewegungsunfähig ist, wird zum leichten Ziel der gegnerischen Fraktion. Befreundete Spieler müssen ihn in Sicherheit bringen und seine Wunden so gut es geht versorgen. Auch können starke Blutungen dazu führen, dass ein Spieler ohne medizinische Versorgung durch seine befreundeten Teamkameraden stirbt. Lasst keinen Freund zurück, wenn er eure Hilfe benötigt, bringt ihn in Sicherheit und versorgt seine Wunden!

Das Ziehen eines verletzten Spielers

Ist ein Spieler derart verletzt, dass er sich nicht mehr bewegen kann (z.B. wenn seine Beine schwer verletzt oder gar zerstört sind), müssen andere Spieler ihn an Ort und Stelle versorgen oder in Deckung ziehen. Dafür kann ein Spieler den Verletzten beispielsweise an den Schultern packen und ihn hinter sich her ziehen. Je nach Verletzungsart kann der gezogene Spieler noch mit seiner Waffe hantieren oder ist gänzlich bewegungsunfähig. Falls es ihm noch möglich ist, kann sich der verletze Spieler auch gegen das Ziehen durch einen anderen Spieler wehren.

 
Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten, einen verletzten Spieler zu bewegen:

1. Der Spieler wird auf den Rücken gelegt und an den Schultern gezogen

2. Der Spieler wird auf den Rücken gelegt und an den Füßen gezogen

3. Der Spieler wird auf den Bauch gelegt und an den Schultern gezogen

4. Der Spieler wird auf den Bauch gelegt und an den Füßen gezogen Der ziehende Spieler braucht beide Hände, um den Verletzten zu bewegen.

Medizinische Geräte

Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Spieler zu heilen. Durch stationäre Geräte wie sie auf Planeten, Raumstationen und manchen Raumschiffen zu finden sind und durch mobile Handgeräte bzw. Med-Kits. Es ist nicht möglich, einen Charakter vollständig von seinen Verletzungen zu heilen, wenn man keinen Zugriff auf eine stationäre medizinische Einrichtung hat.



Vielmehr sind die mobilen Hilfsmittel dazu ausgelegt, temporäre Verbesserungen des Gesundheitszustandes zuerreichen. Sie können Blutungen stoppen, Schmerzmittel verabreichen, kleinere Wunden schließen und den Kreislauf stabilisieren. Mobile medizinische Geräte können zwar kein Gewebe regenerieren, aber zumindest ausreichend weiße Blutkörperchen zur Verfügung stellen, um kleinere Verletzungen extrem schnell zu heilen. Für das Ausheilen von schweren Verletzungen oder das Ersetzen von Gliedmaßen müssen stationäre Systeme verwenden werden, die im Kampf normalerweise nicht zur Verfügung stehen.

Blutungen

Blutungen durch schwere Verletzungen sind extrem gefährlich und können zum Tod führen. Wenn der Spieler durch einen einzelnen Treffer viel Schaden nimmt, beeinflusst dies nicht unmittelbar seine Gesamtgesundheit. Stattdessen wird ein Teil des Schadens die Gesamtgesundheit mit der Zeit beeinträchtigen. Die Idee dahinter ist, dass man nicht von einem einzelnen Treffer getötet wird, sondern mit der Zeit ausblutet. Nun hat der Spieler eine begrenzte Zeit, eine Krankenstation oder einen befreundeten Spieler mit einem medizinischen Gerät zu finden, bevor er seinen Verletzungen erliegt. Diese Zeitspanne ist je nach Art und Stärke der Verletzung unterschiedlich lang. „Hm, das blutet ja wie Sau... schnell zum Doktor, so lange ich noch laufen kann.“ Es sei noch erwähnt, dass ein stark blutender Spieler aufgrund der starken Schmerzen nicht mehr mit seiner Waffe zielen können wird.

Ab zu den Schiffen

Was wäre Star Citizen ohne Schiffe? Die Spielmechaniken des FPS-Moduls sollen jene der Raumkämpfe ergänzen statt zu ersetzen. Auch in den Raumkämpfen kann der Spieler Verletzungen erleiden, die behandelt werden müssen. Es wird eigene Missionstypen geben, welche die vorgestellten Mechaniken nutzen und Schiffe wie die Cutlass Red, welche speziell für diese Missionen ausgelegt sind. Ob nun eine Such- und Rettungsmission im All inklusive dem Zusammenflicken des Piloten oder das Behandeln von verletzten Spielern nach einer zünftigen Schießerei auf einer Raumstation. Alles dies wird möglich sein. Wie immer gilt, die hier beschriebenen Spielmechaniken können sich bis zum Start des Spiels noch ändern.

Übersetzung:  Rohal  Korrekturlesung:  Malu23,  slicer1  Originaltext