Lore der Staffel Beryllit

Advokatur – Sektion für Information und Gefahrenabwehr

Interne Untersuchung der Gruppierung „Beryllit“ Abschlussbericht vom 1. Dezember 2947

Dieser Bericht ist Teil unseres Bestrebens, uns über die Struktur des Kartells und aller seiner Teile einen genauen Überblick zu machen und eine fortlaufende Gefahreneinschätzung vorzunehmen. Um dies zu bewerkstelligen, werfen wir nicht nur einen Blick auf das sogenannte Sub-Radar, einem Arm des Kartells, der mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht wird, sondern nehmen auch vermeintlich legale Zweige unter die Lupe.

Seit einiger Zeit taucht nicht nur in Berichten verschiedener unserer Abteilungen, sondern auch in den Unterlagen und Abrechnungen staatlicher und privatwirtschaftlicher Großunternehmen immer wieder der Name einer profitorientierten Gruppierung auf, die offensichtlich im gesamten UEE-Raum erfolgreich tätig ist: Beryllit.

Auf Anordnung der Sektionsleitung wurde der UEE-Sonderermittler Jethro L. Gibson eingesetzt, um mit seiner Abteilung ausreichend Informationen für eine Analyse und abschließende Bewertung dieser Gruppierung zu sammeln. Hierbei ist anzumerken, dass es bis jetzt nur sehr wenige offizielle Informationsquellen zu dieser Gruppierung gibt. Aus diesem Grunde werden zusätzlich auch Informationen aus der Boulevardpresse und den sozialen Medien angeführt, deren Wahrheitsgehalt allerdings nicht immer verifiziert werden konnte.

Ursprung und Gründung, Namensgebung

Hierzu existieren nur vage Geschichten, die zumindest vom Ansatz her sowohl durch Protokolle der Sicherheitsbehörden als auch durch einen Boulevard-Artikel aus dem Jahre 2941 kurz nach der Beendigung des Tevarin-Konfliktes bestätigt werden. Außerdem gibt es diverse Posts in den sozialen Medien, die mit diesen Geschichten korrespondieren.

Demnach resultiert die Gründung angeblich aus dem Streit und der anschließenden Prügelei zweier konkurrierender Frachtkapitäne und deren Mannschaften, die während des Tevarin-Konfliktes für die UPE (United Planets of Earth) als Freelancer Beryllit-Transporte durchführten. Hierbei ging die komplette Einrichtung der in Prime (Terra) befindlichen Bar zu Bruch, was wiederum die Ordnungsbehörden auf den Plan rief. Dieser Vorfall ist durch den Einsatzbericht des damaligen diensthabenden Sicherheitsoffiziers des betroffenen Distrikts dokumentiert. Laut Zeugenaussagen ging es anfänglich um irgendwelche Unstimmigkeiten in Sachen Auftragserlangung und Gewinnverteilung. Da die beiden Kapitäne die angerichteten Schäden nebst einer Strafe aber sofort bereitwillig bezahlten und Terra mit ihren Schiffen direkt verließen, wurde auf eine weitere Strafverfolgung verzichtet. Eine weitere Bestätigung ergibt sich ebenfalls durch den wenige Tage später erschienenen Bericht der Terra Gazette über die Neueröffnung dieser Bar, in dem dieser Vorfall ebenfalls thematisiert wurde.

Zu dem weiteren Verlauf gibt es keine offiziellen Dokumente, da keiner der Beteiligten seitdem wieder in Erscheinung getreten ist. Die weitere Historie ergibt sich nur aus dem FaceBox-Profil eines der beiden Kapitäne. Demzufolge haben sich die beiden Kapitäne anschließend noch einmal getroffen und dabei erkannt, dass eine Zusammenlegung der Potentiale für alle Beteiligten wesentlich lukrativer sei
, als miteinander zu konkurrieren. Der Grundgedanke war geboren, und daraus resultierten kurze Zeit später Bestrebungen, zusätzliche Besatzungen und Schiffe in den Verbund aufzunehmen, um das Gewinnpotential sowohl der Gruppe als auch jedes Einzelnen zu steigern.

Als Namen für diesen Verbund wählte man die damalige Haupteinnahmequelle: Beryllit.

Anmerkung: Beryllit war zu diesem Zeitpunkt sehr wichtig für die UPE, da aus Beryllit spezielle Aluminium - Berylliumlegierungen hergestellt wurden, die für Innen- und Außenverkleidungen von Raumschiffen und zur Herstellung von Werkzeugen für Bordmechaniker essentiell waren. Handel und Transport mit diesem Material waren seinerzeit extrem lukrativ.

Später kam man zu der Überzeugung, dass es sinnvoll sein könnte, sich einer Dach-Organisation anzuschließen, um nicht nur zusätzliches Auftragsvolumen generieren zu können, sondern auch um eine gewisse Reputation und vor allem einen systemübergreifenden  Schutz zu erlangen, denn mittlerweile machten viele Piraten-Organisationen die Handelsrouten unsicher. Als Ergebnis dieser Überlegungen schloss sich die Beryllit-Gruppe als eigenständige Profitstaffel der oben genannten Organisation an. Hierzu existiert bereits ein Datensatz in unserem Archiv.

Führung und Betätigungsfelder

Wie aus den uns vorliegenden steuerlichen Unterlagen hervorgeht, wird die Gruppe Beryllit von einem gewissen „Moutz“ geleitet. Dieser ist strafrechtlich bisher nicht in Erscheinung getreten, so dass uns keine genauen Erkenntnisse über diesen Mann vorliegen.

Mittlerweile nimmt der reine Warenhandel und -transport einen immer geringeren Anteil am Gesamtumsatz der Beryllit-Gruppe ein und die heutigen Geschäftsfelder umfassen folgende Bereiche:

  • Handel mit Gütern und Ressourcen
  • Transport von Waren und Personen
  • Abbau planetoider und asteroider Mineralien
  • Gas- und Flüssigkeitsgewinnung
  • Schrottverwertung und weiterführende Metallverarbeitung
  • Reparatur und Tuning von Schiffen
  • Erkundung
  • Basenbau
  • Grundstücks- und Börsenspekulationen
  • Rennsport (noch nicht als offizielles Racing-Team, nur individuell ausgeübt)

Durch die von Mistanuda SpaceWorks® eingeführten „Advanced Profit Strategies“ (APS™) sortiert sich die Beryllit-Gruppe nicht mehr nur nach den verschiedenen Business-Bereichen, sondern organisiert sich branchenübergreifend für jeweils einzelne Projekte jedes Mal neu. Kleinere Teile der Gruppe agieren trotzdem nach wie vor nur innerhalb ihres ursprünglichen Geschäftszweiges und greifen nur bei Bedarf auf weitere gemeinsame Strukturen zurück. Andere schließen sich befristet für kosten- und zeitintensive Großunternehmungen wie ausgedehnte Expeditionen oder die Erschließung größerer Rohstoffvorkommen zusammen. Diese lose Strukturierung erhöht die Flexibilität und die Umsätze innerhalb der Gruppierung und garantiert allen Beteiligten spürbar höhere Gewinne. Das gleichzeitige Vorhandensein von modernen Kampfschiffen, die bei Bedarf den Schutz der eigenen Schiffe und Besatzungen übernehmen, ermöglicht auch Aktivitäten außerhalb der etablierten Handelsrouten.

Durch die Indienststellung von Kolonialisierungsschiffen des Typs „Pioneer“ im Jahr 2947 eröffnet sich für Beryllit eine Vielzahl von weiteren Betätigungsfeldern, die zwar hohe Investitionen erfordern, aber auch enorme Profite abzuwerfen versprechen. Da diese Entwicklung – Kolonialisierung auf privatwirtschaftlicher Ebene – generell gerade erst beginnt, liegen uns noch keine konkreten Erkenntnisse zu diesbezüglichen Aktivitäten von Beryllit vor. Anhand der Registrierungsdaten der UEE wissen wir aber von der Anschaffung einzelner dieser Schiffe.

Militärische Aspekte

Wir wissen, dass in der Staffel auch Kampfschiffe vorhanden sind, die  den Begleitschutz für eigene Transporte und Unternehmungen übernehmen.  Wir gehen aber nicht davon aus, dass hier auch Söldner-Aufträge angenommen werden. Kopfgeldjagd findet nach unseren Erkenntnissen lediglich auf interner Ebene statt, aber nicht als eigenständiger Profit-Bereich. Trotz allem besteht nicht nur die Bereitschaft, sondern auch die vertraglich geregelte  Verpflichtung, der übergeordneten Struktur (also dem Kartell) in potentiellen Konflikten Personal und Schiffe zur Verfügung zu stellen und/oder diese logistisch zu unterstützen.

Die genaue Flottenstärke der Gruppe ist uns nicht bekannt. Da die Schiffe direkt auf ihre jeweiligen Eigentümer und nicht auf die Gruppe registriert und uns nicht alle Mitglieder von Beryllit namentlich bekannt sind, geben die Registrierungsdatenbanken keinen vollständigen Überblick. Wir wissen jedoch, dass vom Großraumschiff bis hin zum Einsitzer jedes Schiff mehrfach vorhanden ist. Und zwar umfasst dies nicht nur Transport-, Forschungs- und Industrie-Schiffe, sondern auch alle auf dem zivilen Markt erhältlichen Kampfschiffe.

Crimesoft-Vorhersage

Die Gruppe Beryllit ist nicht als kriminell einzustufen. Wenn man Profit als Ideologie ausschließt, dann gibt es keinerlei politische, ideologische oder religiöse Ambitionen. Man scheint im Gegenteil darauf bedacht zu sein, eine gute Reputation aufzubauen und zu halten, um weiterhin ungestört im gesamten UEE-Raum tätig bleiben zu können.

Allerdings gibt es Verbindungen zu Gruppierungen, die es mit dem Gesetz nicht immer so genau nehmen. Hier ist in erster Linie die bereits genannte Gruppierung „Freya“ zu nennen, die nach unseren Informationen ebenfalls ein Teil des Kartells ist. Aufgrund dieser Kontakte liegen Ambitionen zumindest eines Teiles der Gruppe  nahe, sich mit nicht einfach zu erlangenden bzw. illegalen Schiffswaffen und -komponenten zu versorgen. Ob dies neben der eigenen bzw. strukturbezogenen Ausstattung auch einem externen Handel dienen soll, ist zum momentanen Zeitpunkt nicht zu sagen.

Schlussfolgerung und Empfehlung

Die Gruppe Beryllit stellt keine akute Gefahr für die öffentliche Ordnung dar. Trotzdem sollte man einen eventuellen Aufstieg zu einer Art Großkonzern alleine aus wirtschaftsrechtlichen Gründen im Auge behalten. Ebenso sollten wir über die Rolle des Kartells in diesem Zusammenhang informiert sein. Aufgrund des ausgeprägten Profitstrebens und auch wegen diverser bestehender Subradar-Kontakte empfehlen wir eine turnusmäßige Überprüfung, um darüber hinaus eventuell auch neue Erkenntnisse zu allgemeinen Schwarzmarktaktivitäten innerhalb unseres Verwaltungsgebietes zu erlangen.

Autor:  Mistanuda_Spaceworks   Korrekturlesung:  Malu23

Ansprechpartner für Fan-Fiction:  Malu23