Lore des Forschungskorps Aries

Minerva Institut – Projekt Aries

Im Jahre 2750, am Ende der Messer Ära, gab es auf verschiedenen Welten Finanzkrisen, Aufstände und einen Machtverlust des Imperators. Diese politische und finanzielle Krise war verheerend für die private Raumforschung und es wurden nur noch Forschungsprojekte für das Militär subventioniert. Mammutprojekte, die jahrzehntelang vorangetrieben wurden, mussten eingestampft werden, Existenzen waren bedroht, ganze Forschungsabteilungen mussten verkauft werden und der Arbeitslosenanteil in diesem Berufsfeld stieg drastisch an.

Die aufstrebende Physikerin Fr. Dr. Johanna Kessler hatte an der IUE (Interstellar University of Earth) gelehrt und musste mitansehen, wie viele ihrer Kollegen nach und nach verschwanden. Dr. Kessler hatte in der Vergangenheit für einen chinesischen Großkonzern geforscht, dessen Hauptschwerpunkt die Raumfahrttouristik war und bis heute ist. Die Genting Group hatte sich 700 Jahre lang nicht nur gehalten, sondern war zu einem der größten und bekanntesten Unternehmen seiner Zeit geworden. Bill Wong, inzwischen CO, war seit damals mit Johanna Kessler befreundet, erkannte ihre Lage und stellte enorme Fördergelder zu Forschungszwecken zur Verfügung. Er half ihr, das Minerva Institut mit Hauptsitz in Köln / Deutschland zu gründen.

Minerva war eine römische Göttin, die Hüterin des Wissens. Gleichzeitig stand sie für Kunst, Handwerk, Dichtung, Lehre und sogar für taktische Kriegsführung sowie den Schiffsbau. Der Schwerpunkt des Instituts lag auf der Raumfahrt und praktischen Forschungsthemen, die der Genting Group weiterhelfen könnten.
So nobel das Ganze anfänglich erschien, merkte man doch bald, dass der enorme Einfluss des Unternehmens, allein durch die massive Finanzierung, zu Kosten der Freiheit in den Forschungsgebieten ging. Er schadete in gewissen Kreisen dem Ruf des Instituts, in anderen erhielt es eine besondere Medienpräsenz. Nach einigen Jahrzehnten hatte sich das Minerva Institut eine annehmbare Reputation angeeignet, die sogar das Militär aufhorchen ließ. Es gab Annäherungsversuche, Gelder flossen, Personal wurde eingestellt und ein neuer Forschungszweig innerhalb des Instituts gegründet. Dieser Schritt katapultierte es gegenüber anderen wissenschaftlichen Instituten nach oben. Das brachte ihnen verschiedene Forschungsaufträge ein, dank derer man genügend Ressourcen zur Verfügung hatte, um wesentlich unabhängiger agieren zu können als im Schatten der Genting Group.

Kurz vor der Jahrhundertwende stirbt die Frau, die das Minerva Institut großgemacht hatte, im Kreise ihrer Familie. Einige ihrer Erfolge finden sich heutzutage in den Geschichtsbüchern wieder. Ihre Nachfolgerin Dr. Helena Duchateau brachte ihren Mann, Jean Marot, in die leitende Position der militärischen Forschungsabteilung des Instituts. Er war ein ehemaliger Offizier der Marine und nutze seine Position aus, um mit unlauteren Methoden eine Ergebnisoptimierung zu erzielen. Er bewegte sich am Rand der Legalität, brach hin und wieder Menschenrechte bzw. Rassenrechte, um Erfolg zu haben. Es stellte sich später heraus, dass ein Verfahren wegen Menschenrechtsverletzungen zum Rauswurf bei der UEE-Marine geführt hatte. Die Militärabteilung wurde zu Ehren Johanna Kesslers und anlehnend an die Göttin Minerva in Aries umbenannt. In der Iatroastrologie, einem medizinischen Konzept der Antike, nach dem Astrologie wichtig für die medizinische Behandlung ist, wurde dem Widder als menschliches Körperteil der Kopf zugeordnet, dementsprechend musste er Minerva zugeteilt werden.

Spionage, Aufklärung und Spionageabwehr gehören zu den wichtigsten Vorgängen innerhalb des Militärs. Die Aufklärungsstaffeln der Flotte sind die Sinne der Führungsebene, ohne sie wäre das Militär blind und taub. Die Aries-Abteilung arbeitete unter Jean Marot nur in diesem speziellen Bereich der Weltraumforschung. Zu den Aufgaben gehörte nicht nur die theoretische Forschung, sondern auch die praktische. So wurden Agenten ins Feld geschickt, Piloten ausgebildet und Techniker auf Raumschiffe geschleust, um möglichst realitätsnahe Forschung betreiben zu können. Jean Marot zwang seine Agenten zum Äußersten, befahl gesetzeswidrige Handlungen und lies alle im Glauben, das Militär hätte ihnen einen Sonderstatus eingeräumt. Er war einfach nur ein erfolgsorientierter Mann, geblendet von der Angst zu scheitern.

Noch während seiner Dienstzeit spaltete sich ein Großteil der Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Severin von Olden von den Forschungslaboren ab und suchte Zuflucht beim Kartell. Sie versprachen sich dort eine entsprechende Anerkennung wie beim Minerva Institut, aber wollten nicht am Rande der Legalität leben, sondern zum Wohlwollen der Menschheit arbeiten.

Das Kartell nahm sich der Forschungsgruppe an, stellte ihnen Ressourcen zur Verfügung und nutze ihre Ergebnisse für ihre Zwecke. Nach einigen Jahren wurde Dr. Severin von Olden schmerzlich bewusst, dass unmoralische Methoden nötig waren, wenn man bedenkt mit welchen Methoden der Feind operiert. Die Vanduul sind ein gnadenloses Volk und eine große Gefahr für die Menschheit. So erkannte der momentane Leiter der Forschungsgruppe die Beweggründe seines Vorgängers und betrat einen Pfad, der ihm hin und wieder den Schlaf raubte. Dr. von Olden war nicht ganz so skrupellos, kam aber nicht umhin, selbst zwielichtige Methoden anzuwenden bzw. anwenden zu lassen, um optimale Forschungsergebnisse seiner Aufklärungstechnologien zu erhalten.

Projekt Aries, wie es in den Strukturen des Kartells hieß, konnte nützliche Projekte erfolgreich abschließen. So entwickelten sie eine zwar kostspielige, aber effektive Legierung für Raumschiffe, die bei kleinen leichten Raumjägern oder Aufklärern die Auspex-Systeme des Gegners stören und falsche Signale aussenden, so dass die Legierung auf dem feindlichen Radar für Verzögerungen weniger Sekunden sorgt. So kann der Aufklärer längst außerhalb der Reichweite sein, während er auf dem feindlichen Auspex noch angezeigt wird. Zusätzlich wurde mit Hilfe von Alientechnologie ein Prototyp entwickelt, der die EM-Signatur von Schiffen im Reise- und Präzisionsmodus senkt. Das Ende dieses Projektes steht noch aus.

Es stellte sich heraus, dass es innerhalb des Kartells bereits einige Abteilungen, Firmen, Personen und Gruppen gab, die ebenfalls in der moralischen Grauzone operierten. Es verließen einige Mitarbeiter das Kartell. Das verbliebene Team um Dr. Severin von Olden, Leiter des Projektes Aries, blieb dem Kartell erhalten und konnte einen der besten Piloten zu seinem Team zählen, Ahmad Durrani. Ihm war es gelungen, in einen Hochsicherheitsbereich des UEE-Militärs einzudringen, auf einer Landeplattform zu landen, in der Kantine einen Kaffee zu trinken, wieder abzuheben und zu verschwinden. Es wurde kein Alarm ausgelöst. Seither benutzt man „Einen Durrani machen“ als Synonym, wenn man etwas heimlich machen möchte. Auch einige Kampfpiloten nutzen den Spruch, wenn es sich um geheime Flugmanöver handelt. Geht man seinem Partner fremd, trifft man sich mit der schönen Durrani. Umgangssprachlich benutzt man ihn auch für den Gang auf die Toilette oder eine schnelle, eher unwichtige Handlung. „Einen Durrani holen“ meint etwa, sich einen Kaffee am Automaten zu ziehen.

Nachfolger des ehrenwerten Severin von Olden wurde Dr. Oliver Holopainen aus Finnland. Er teilte Aries auf und trennte die Wissenschaftler, die in Laboren arbeiteten, vollständig von aktiven Agenten, abenteuerlustigen Forschern und kampferprobten Piloten. So wurde Aries-Tec gegründet, mit Firmenhauptsitz auf dem Mars. Für den aktiven Dienst wurde die Aries-Staffel gegründet. Ein Staffelleiter kümmert sich um seine Agenten, während ihm drei bis vier Kommandoleiter unterstehen. Die Aries-Staffel testet weiterhin neue Prototypen und trägt zur hohen Aufklärungsbilanz des Kartells bei, wenn es um prekäre Informationen geht. Sind Agenten gerade nicht im Dienst, dann erforschen sie andere Themengebiete oder helfen mit ihren Fähigkeiten innerhalb der Kartellreihen aus. Sie sind stets mit einer oder mehreren Deckidentitäten ausgerüstet, um sich freier im UEE bewegen zu können. Das Notfallprotokoll sieht Flucht und nicht Kampf vor, da jeder Agent der Aries-Staffel eine intensive langjährige Ausbildung genießt und er als Ressource zu wichtig ist. Sollte sich ein Staffelmitglied kurzfristig einer anderen Schwadron zuordnen, muss er seinem Staffelleiter Meldung machen.

„Get Connected“ - Das Kartell
„Hide your Secrets“ - Aries Oliver Holopainen

Autor:  KRT_Snook   Korrekturlesung:  Malu23

Ansprechpartner in der Redaktion für den Bereich Fan-Fiction:  Malu23