Jagdgeschwader Gepard alias „Paladin Armed Solutions Inc.”

„PAS – your partner for space security & proactive conflict management” – Auch wenn manche Zivilisten solche Slogans für eine missglückte Satire halten, gibt es tatsächlich einige Militärdienstleister, die ihr Angebot so unverhohlen anpreisen. Diese Offenheit erstreckt sich aber meist nicht auf die Hintermänner, die lieber Abseits vom Licht der Öffentlichkeit agieren. Das gilt insbesondere, wenn es sich nur um eine Tarnfirma handelt, die in Wahrheit zu der Geheimorganisation Das Kartel (KRT) gehört.

Ein Beispiel für eine solche Firma ist Paladin Armed Solutions, kurz „PAS“ oder oft auch einfach „Paladin“ genannt. Das Unternehmen wurde Anfang der 2930er Jahre von Mr. Andrew Stark gegründet, einem UEE-Veteranen, der laut dem Spectrum-Auftritt seiner Firma zuvor eine steile Militärkarriere absolviert hatte. Damals begann PAS als kleineres Sicherheitsunternehmen für den privaten Transportsektor und war vor allem im Geleitschutzgeschäft aktiv. Ob es ausschließlich der unternehmerische Erfolg oder doch dubiose Kapitaleinlagen stiller Teilhaber waren, lässt sich nicht zweifelsfrei klären, jedenfalls ist die Firma seit ihrer Gründung stark gewachsen und hat dabei auch ihr Geschäftsfeld entsprechend ausgebaut. Neben einer nicht unerheblichen Menge von militärischer Ausrüstung, die auf mehrere Stützpunkte verteilt ist, verfügt die Firma mittlerweile auch über einige Großkampfschiffe, wie die Idris-Fregatte Endurance.

Die Personalstruktur ist etwas undurchsichtig, konkrete Zahlen zur Belegschaftsstärke veröffentlicht Paladin nicht, allerdings verfügt das Unternehmen sicher über einige Dutzend fest angestellter Experten sowie über einen großen Pool freier Mitarbeiter, wobei sich die Belegschaft vor allem aus ehemaligen Militärangehörigen rekrutiert.


Heute ist PAS ein mittelgroßes Unternehmen für Sicherheits- und Militärdienstleistungen, wie es im ’Verse einige gibt. Dabei hat sich Paladin Armed Solutions mit seinem elitären Anspruch deutlich im oberen Preissegment positioniert. Dieser Anspruch wird natürlich marketingmäßig voll ausgeschlachtet, wobei die Aufnahmekriterien, das Training und die Ausrüstung der Firma tatsächlich sehr hohen Standards entsprechen. Im Spektrum formuliert Stark diese Progress-Orientierung seiner Firma an potentielle Bewerber gerichtet so: „Unser Motto lautet Celer et Mortalis – schnell und tödlich. Um diese Tradition aufrechtzuerhalten, entwickeln wir uns ständig weiter, nutzen die modernsten Waffentechnologien, trainieren hart und unterstützen uns gegenseitig bedingungslos. Unser Ziel ist nichts Geringeres als Perfektion.“

Zum Tagesgeschäft jeder an Jobwell angeschlossenen Söldnervermittlung gehören weiterhin die Aufgaben für Solo-Jagdflieger, also: Begleitschutz, Patrouillendienste, Raumsicherung um Stationen und technische Einrichtungen, aber auch Kopfgeldjagd und andere riskantere Missionen außerhalb der überwachten Komfortzonen. Daneben hat Paladin seit einigen Jahren auch größere militärische Kontrakte im Portfolio: Mit den eigenen Großkampfschiffen und einer ganzen Staffel von Jagdmaschinen und Bombern ist die Firma regelmäßig auch Auftragnehmer großer Konzerne, lokaler Planetenregierungen bzw. derer Polizeieinheiten sowie des UEE-Militärs. Dabei hat sich Paladin in den letzten Jahren bei einigen spektakulären Kampfeinsätzen einen Namen gemacht. Neben publicity-wirksamen Aktionen gegen die Vanduul und diverse Piratenclans scheinen sie in gewissen Kreisen aber auch bei verdeckten Operationen illegaler Konzernkriege eine Rolle zu spielen.

Erstmals erlangte Paladin Armed Solutions durch den sogenannten „Elysium-Vorfall“ im Jahr 2436 eine gewisse Bekanntheit. Damals hätte eine Vandulrotte fast eine Marineeinheit der UEE-Flotte aufgerieben. Auf den Hilferuf der Kommandofregatte UEE Hades reagierten mehrere zivile Kampfeinheiten, unter anderem eine Gruppe der PAS, die zufälligerweise in Reichweite waren. Diese heraneilende Hilfe konnte in einer konzertierten Aktion den Vanduulangriff neutralisieren. Dank des Flugschreibers einer abgeschossenen F7M deckte der UEE-Militärgeheimdienst im Nachhinein allerdings einige interessante Details auf, die den offiziellen Stellen sonst für immer verborgen geblieben wären:

Die Funkaufzeichnungen belegten nämlich, dass die beteiligten Paladin-Jäger, die als erste schon 32 Minuten nach dem Hilferuf der UEE-Hades im Gefechtsraum auftauchten, offenbar als Speerspitze des gut koordinierten Gegenschlags gegen die Vanduul operierten. Sie schlugen eine Bresche, indem sie die Boarding-Schiffe der Vanduul frontal angriffen und deren Jäger im anschließenden Rückzugsgefecht hinter sich nachzogen, womit sie die Blöße für den Hauptangriff der anderen Kampfgruppe öffneten. Die gesamte Aktion schien taktisch gut vorbereitet zu sein und die angeblich zufällig aus verschiedenen Richtungen heraneilenden Unterstützer machten den Eindruck eines gut eingespielten, fast schon miteinander vertrauten Teams. Die PAS-Jäger operierten damals unter dem Staffelnamen „Gepard“ – ein Name der später noch mehrfach im Kontext der Geheimorganisation „Das Kartell“ auftauchte und nach Kenntnisstand des UEE-Geheimdienstes der interne Name eines Gefechtsverbands der Organisation ist.

Der mutmaßliche Zusammenhang von Paladin Armed Solutions mit dem Kartell wurde sogar vor wenigen Jahren durch eine Reportage investigativer Journalisten im Spectrum auch in Teilen der Öffentlichkeit bekannt. Da das Kartell aber bisher einen recht guten Ruf genießt und nur auf einer Beobachtungsliste der Regierung steht, scheint dies noch keine negativen Auswirkungen auf die Geschäfte zu haben. Im Gegenteil: Sowohl die personelle Vernetzung zum Militär als auch die scheinbar engen (und undurchsichtigen) Kontakte zu anderen Unternehmen und Gruppen, die möglicherweise mit dem Kartell in Verbindung stehen, scheinen einer der Erfolgsgaranten von Paladin Armed Solutions zu sein.

Windgeflüster

„… ein Geflecht von Strohmännern und Scheinfirmen aufgebaut. Beispielsweise generiert der Militärdienstleister „Paladin Armed Solutions“ schätzungsweise mindestens 70% seines Umsatzes mit Aufträgen von Firmen, die in irgendeiner Form in Verbindung mit dem sog. „Kartell“ stehen dürften. Der Gründer von PAS, Mr. Stark, blickt laut eigenem Spectrumauftritt auf eine „hochrangige Militärkarriere“ zurück. Nach unseren Recherchen liefen zuletzt mehrere Disziplinarverfahren gegen den Captain, wobei auch der Vorwurf der Veruntreuung im Raum gestanden haben soll. Vor diesem Hintergrund erscheint die kapitalintensive Firmengründung in einem besonderen Licht. Unsere Rückfragen wurden mit dem Verweis auf „die Persönlichkeitsrechte unserer Mitarbeiter“ und „gängiger Geschäftspraktiken“ nicht beantwortet. Überhaupt sind Informationen zum Management dieser Personengesellschaft nur sehr spärlich zu finden. (…)“

Diana Weng, Business in the Shadows #73 (Spectrumshow 2944)

„Effizient – Loyal – Diskret. Das sind die Eigenschaften für die uns unsere Kunden so schätzen. Dabei übertreten wir natürlich niemals geltende Gesetze der UEE, mehr noch: Die hohen moralischen und ethischen Standards, zu denen wir uns freiwillig verpflichtet haben, entsprechen dem Goldstandard der UEE-Ethikkonvention der privaten Militärdienstleister. Wir versuchen unserem guten Namen täglich gerecht zu werden: Der Paladin ist der ehrenhafte Krieger, der das Leben der Schwachen und Wehrlosen beschützt. Leider leben wir nun mal in einem Universum, in dem Gewaltlosigkeit nicht immer eine Lösung sein kann. Nehmen Sie nur die Vanduulbedrohung.“

Diana Weng, Pressesprecherin PAS (2946)

 

Autor: korasani

Ansprechpartner in der Readaktion für den Bereich Fan-Fiction:  Malu23